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Mein Gebet

Von

Herr Gott, deß Werde
Rief diese Erde!
Vater im Himmel;
In jeder Menschenbrust,
Im blumigen Gewimmel
Der Frühlingslust,
Auf der Berge Gipfel,
In der Bäume Wipfel,
Droben im Sternenheer,
Unten im Weltenmeer,
Ueberall lebst du,
Ueberall webst du!
Im Waldes Rauschen,
Beim Liebetauschen,
Aus des Donners Schall,
Aus dem Liede der Nachtigall,
Am stillen Grabe dort,
Aus freien Mannes Wort,
In der stummen Nacht
Und wo man herzt und lacht
Sprichst Du mich an und tröstest mich!
Herr Gott, ich liebe und preise Dich!

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Gedicht: Mein Gebet von Adolf Glaßbrenner

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mein Gebet“ von Adolf Glaßbrenner ist eine umfassende Lobpreisung Gottes, die sich durch eine weite Ausdehnung der Wahrnehmungsbereiche auszeichnet.

Das Gedicht beginnt mit einer direkten Anrede Gottes als Schöpfer der Erde und des Himmels, was sogleich die Ehrfurcht und den Respekt des Sprechers widerspiegelt. Die ersten Verse sind ein Bekenntnis zur Allgegenwart Gottes, der sowohl in der Natur, im menschlichen Erleben als auch in den verschiedenen Lebensbereichen präsent ist. Der Dichter nutzt Bilder aus der Natur, wie das „blumige Gewimmel der Frühlingslust“, die „Berge Gipfel“ und das „Weltenmeer“, um die Größe und Erhabenheit Gottes zu veranschaulichen. Diese Aufzählung dient dazu, die unendliche Reichweite von Gottes Präsenz zu verdeutlichen und dem Leser ein Gefühl der Ehrfurcht zu vermitteln.

Die zweite Strophe erweitert die Präsenz Gottes in verschiedenen menschlichen Erfahrungen. Glaßbrenner erwähnt das „Liebetauschen“, den „Donnerschall“ und das „Lied der Nachtigall“, um Gottes Anwesenheit in Freude, Tragödie und Schönheit zu betonen. Auch in den stillen Momenten, wie am Grab, und in den Idealen des Menschen, wie dem „freien Mannes Wort“, wird Gott gefunden. Dies deutet auf ein tiefes Verständnis und Akzeptanz der Allgegenwart Gottes in allen Aspekten des Lebens hin, sowohl in den erfreulichen als auch in den schmerzlichen.

Der abschließende Vers „Herr Gott, ich liebe und preise Dich!“ ist ein persönliches Bekenntnis der Liebe und des Lobes, das die Kernaussage des Gedichts zusammenfasst. Es ist der Ausdruck eines tiefen Glaubens und einer persönlichen Beziehung zu Gott, der im gesamten Gedicht durch die vielfältigen Bilder und Erfahrungen zum Ausdruck kommt. Glaßbrenners Gebet ist somit ein Loblied auf die Allgegenwart Gottes, das die Schönheit und Vielfalt der Schöpfung, aber auch die menschlichen Erfahrungen umfasst.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.