Deine Locken sind es
Deine Locken sind es,
Dein Gesicht,
Nur bleich wie Du
Ist das Kindlein nicht.
Deine Stirne ist es
Und Dein Mund
Und auch Dein Auge
So kindlich-rund.
Dein Lächeln ist es,
Dein Zucken gar …
Das immer
Heimliches Weinen war.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Deine Locken sind es“ von Ada Christen ist eine melancholische Betrachtung, die die Ursachen für die Trauer eines geliebten Menschen in den Vordergrund rückt. Es ist ein zartes, aber eindringliches Gedicht, das die Schönheit und Unschuld der äußeren Erscheinung mit der inneren Last des Schmerzes kontrastiert.
Das Gedicht beginnt mit der Aufzählung der körperlichen Merkmale der geliebten Person: Locken, Gesicht, Stirn, Mund und Auge. Diese Aufzählung wirkt wie eine Liebeserklärung, die die Attraktivität und Anmut der Person hervorhebt. Das „kindlich-runde“ Auge und das Lächeln deuten auf eine unschuldige, fast kindliche Erscheinung hin. Doch der Zusatz „nur bleich wie Du / Ist das Kindlein nicht“ deutet bereits eine Abweichung von dieser Unschuld an, die die folgende Aussage noch verstärkt.
Die Wendung in den letzten beiden Versen, „Dein Lächeln ist es, / Dein Zucken gar … / Das immer / Heimliches Weinen war“, offenbart die eigentliche Ursache der Trauer. Das Lächeln und das Zucken, die zunächst als Ausdruck von Freude oder Zuneigung interpretiert werden könnten, werden nun als Maske entlarvt. Sie verbergen das „heimliche Weinen“, das die wahre Gefühlswelt der Person widerspiegelt. Diese Enthüllung verleiht dem Gedicht eine tiefere emotionale Ebene und zeigt, dass die äußere Erscheinung oft trügerisch sein kann.
Die Sprache ist einfach und klar, mit kurzen Versen und einfachen Reimen. Diese Einfachheit verstärkt die Direktheit und Ehrlichkeit des Gedichts. Es vermeidet überflüssige Ausschmückungen und konzentriert sich stattdessen auf die wesentlichen Elemente: die Schönheit der äußeren Merkmale und das verborgene Leid. Das Gedicht erzeugt eine Atmosphäre der Intimität und des Mitgefühls, indem es dem Leser ermöglicht, die tiefe Trauer der geliebten Person zu erahnen und zu verstehen. Die Kürze des Gedichts trägt zudem dazu bei, die Intensität der Gefühle zu verstärken.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.