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Zarter Blumen reich Gewinde…

Von

Zarter Blumen reich Gewinde
Flocht ich Dir zum Angebinde;
Unvergängliches zu bieten,
Ist mir leider nicht beschieden.

In den leichten Blütenranken
Lauschen liebende Gedanken,
Die in leisen Tönen klingen
Und Dir fromme Wünsche bringen.

Worte aus des Herzens Fülle
Sind wie Duft aus Blumenhülle;
Blumen müssen oft bezeigen,
Was die Lippen gern verschweigen.

Und so bringt vom fernen Orte
Dieses Blatt Dir Blumenworte;
Mögen sie vor Deinen Blicken
Sich mit frischen Farben schmücken!

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Gedicht: Zarter Blumen reich Gewinde... von Marianne von Willemer

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Zarter Blumen reich Gewinde…“ von Marianne von Willemer ist eine zarte Liebeserklärung, die sich der Metapher der Blumen bedient, um ihre Gefühle auszudrücken. Die Autorin verschenkt einen Blumenkranz, wobei die Blumen nicht nur als Geschenk, sondern auch als Botschafter ihrer tiefen Zuneigung dienen. Der erste Vers etabliert die Handlung: Ein Kranz aus feinen Blumen wird gebunden und überreicht. Diese Geste ist mehr als nur ein Zeichen der Zuneigung, sie ist auch ein Ausdruck des Bedauerns, da sie dem Geliebten etwas Unvergängliches nicht bieten kann. Die Vergänglichkeit der Blumen steht im Kontrast zur Ewigkeit der Liebe, die sie zu vermitteln versucht.

In den folgenden Strophen wird die Bedeutung der Blumen als Übermittler von Gefühlen weiter ausgeführt. „In den leichten Blütenranken/Lauschen liebende Gedanken“ – die Blumen werden mit liebendem Denken assoziiert und dienen als Medium für die leisen Töne der Liebe. Die Zeilen „Worte aus des Herzens Fülle/Sind wie Duft aus Blumenhülle“ vergleichen Worte mit dem Duft der Blumen, wodurch die Autorin ihre Gefühle in die Welt der Sinne übersetzt. Die Blumen werden zum Symbol für die Liebe, die manchmal nicht direkt ausgesprochen werden kann.

Der dritte Abschnitt unterstreicht die Notwendigkeit von Blumen als Botschafter der Emotionen, indem sie die Sprachlosigkeit der Lippen überwinden. Der Vers „Blumen müssen oft bezeigen, / Was die Lippen gern verschweigen“ offenbart eine tiefe Sehnsucht, die durch Worte nicht vollständig ausgedrückt werden kann. Die Autorin versteht, dass ihre tiefen Gefühle, die sie nicht direkt äußern kann, durch die Blumen, die sie schickt, übermittelt werden.

Abschließend, wird die Bedeutung der Blumenworte aus der Ferne betont. „Und so bringt vom fernen Orte/Dieses Blatt Dir Blumenworte.“ Die letzten Zeilen sind ein Wunsch, dass die Worte des Gedichts – und damit die Gefühle, die sie repräsentieren – vom Geliebten empfangen werden. Die Hoffnung, dass sich die Blumenworte vor den Blicken des Empfängers mit „frischen Farben schmücken“, ist ein schöner Ausdruck der Hoffnung auf die Akzeptanz und Wertschätzung der Liebe. Das Gedicht ist eine subtile, aber eindringliche Liebesbotschaft, die durch die Metapher der Blumen eine tiefe und unvergängliche Liebe vermittelt.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.