Was will ich mehr!
Noch halt mit beiden Händen ich
Des Lebens schöne Schale fest,
Noch trink und kann nicht enden ich
Und denk nicht an den letzten Rest.
»Doch einmal wird die Schale leer,
Die letzte Neige schlürftest du.«
So trank ich doch, was will ich mehr,
Dem Tod ein volles Leben zu.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Was will ich mehr!“ von Gustav Falke feiert die Lebensfreude und das Auskosten der Gegenwart, während es gleichzeitig die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert. Es ist ein Bekenntnis zur ungestümen Hingabe an die Freuden des Lebens, ohne sich vom Gedanken an das Ende trüben zu lassen. Der Dichter umarmt die Schönheit und Fülle des Lebens, ohne sich von der Aussicht auf den Tod, dem unvermeidlichen „letzten Rest“, beirren zu lassen.
Die Metapher der „schönen Schale“, die mit beiden Händen gehalten wird, symbolisiert das Leben selbst, das der Dichter festhält und genießt. Das „Trinken“ aus dieser Schale steht für das Erleben und Auskosten aller Freuden und Erfahrungen, die das Leben bietet. Die Zeile „Und denk nicht an den letzten Rest“ unterstreicht die Absicht, die Gegenwart voll und ganz zu leben, ohne sich von der Endlichkeit ablenken zu lassen. Die Betonung liegt auf dem Genuss und der Intensität des Lebens im Hier und Jetzt.
Der zweite Teil des Gedichts wird durch eine hypothetische Warnung eingeleitet: „Doch einmal wird die Schale leer, / Die letzte Neige schlürftest du.“ Diese Zeilen konfrontieren den Leser mit der Gewissheit des Todes. Doch anstatt sich von dieser Erkenntnis entmutigen zu lassen, kehrt der Dichter die Perspektive um. Die Antwort „So trank ich doch, was will ich mehr, / Dem Tod ein volles Leben zu“ drückt eine tiefe Dankbarkeit und Zufriedenheit aus. Der Tod wird nicht als Ende, sondern als natürliche Konsequenz eines erfüllten Lebens betrachtet.
Falkes Gedicht ist ein Loblied auf das Leben, das die Schönheit der Gegenwart feiert und die Endlichkeit akzeptiert. Es ist eine Aufforderung, das Leben in vollen Zügen zu genießen, ohne sich von der Angst vor dem Tod lähmen zu lassen. Die Einfachheit der Sprache und die klaren Bilder machen das Gedicht zugänglich und berührend, und die optimistische Botschaft spricht Leser jeden Alters an. Die letzten beiden Zeilen sind ein starkes Bekenntnis zum Leben und ein Triumph über die Vergänglichkeit.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.