Was sind wir doch?
Was haben wir auf dieser Erd´,
das uns, o Vater,
nicht von dir allein gegeben werd´?
Was sind wir doch…
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Was sind wir doch…“ von Paul Gerhardt ist eine kurze, aber tiefgründige Reflexion über die menschliche Existenz und ihre Abhängigkeit von Gott. Es beginnt mit einer direkten Frage nach dem Wesen des Menschen und dem, was er auf der Erde besitzt. Diese Frage ist nicht rhetorisch, sondern ein ehrliches Innehalten, ein Moment der Selbstbesinnung im Angesicht des Göttlichen.
Die zentralen Zeilen des Gedichts lauten: „Was haben wir auf dieser Erd´, / das uns, o Vater, / nicht von dir allein gegeben werd´?“ Hier wird die Demut des Menschen betont. Alles, was der Mensch hat – sein Leben, seine Fähigkeiten, die materielle Welt – wird als Gabe Gottes betrachtet. Es ist eine Verneinung des menschlichen Anspruchs auf Autonomie und eine Bestätigung der Abhängigkeit von einer höheren Macht. Das „Vater“ in der Anrede deutet auf eine intime Beziehung, ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Menschen und Gott hin.
Die Einfachheit der Sprache, der klare Reim und die prägnante Form unterstreichen die Tiefe der Aussage. Das Gedicht verzichtet auf ausschmückende Metaphern und konzentriert sich stattdessen auf die Essenz der Botschaft: die Dankbarkeit und das Bewusstsein der göttlichen Herkunft alles Irdischen. Es ist ein Gebet, eine Lobpreisung und eine Erinnerung an die Quelle des Lebens.
Insgesamt ist das Gedicht eine Aufforderung zur Demut und zum Dank. Es erinnert den Leser daran, dass alles, was er besitzt und erlebt, ein Geschenk ist. In seiner Kürze liegt die Kraft, eine tiefe spirituelle Reflexion anzustoßen und die Leser dazu zu bewegen, über ihre eigene Beziehung zu Gott und zur Welt nachzudenken. Es ist ein zeitloses Zeugnis menschlicher Fragilität und göttlicher Gnade.
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Lizenz und Verwendung
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