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Selige Grüße

Von

Bläulicher Flieder.
Ist das ein Grüßen!
Wirbelnde Lieder
Wehen herüber, –
Stürben lieber.
Seligsein – und das heißt büßen.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Selige Grüße von Peter Hille

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Selige Grüße“ von Peter Hille ist eine kurze, melancholische Reflexion über die Natur von Glück und Leid. Es beginnt mit einem konkreten Bild, dem „bläulichen Flieder“, welches eine optische Komponente des Gedichts liefert und möglicherweise eine bestimmte Stimmung oder Jahreszeit assoziiert. Der Flieder dient als Ausgangspunkt für eine Reihe von Bildern, die auf eine tiefere, möglicherweise kontraintuitive Aussage hindeuten.

Die erste Strophe etabliert die Szenerie, die mit „wirbelnden Liedern“ fortgesetzt wird. Diese „Lieder“ deuten auf etwas Beschwingtes, Lebendiges und möglicherweise Fröhliches hin. Allerdings wird diese positive Assoziation sofort durch die anschließende Zeile „Wehen herüber, -“ unterbrochen, was eine Bewegung andeutet, die nicht unbedingt angenehm ist. Die Zeile „Stürben lieber“ verstärkt diese Ambivalenz, indem sie eine schmerzliche Sehnsucht nach dem Tod ausdrückt, statt nach dem Glück, welches die vorhergehenden Bilder zu vermitteln scheinen.

Die zentrale Aussage des Gedichts kulminiert in der letzten Zeile: „Seligsein – und das heißt büßen.“ Diese Zeile kehrt die traditionelle Vorstellung von Glück als etwas rein Positivem um und stellt eine Gleichsetzung zwischen Glück und Buße her. Das Wort „Seligsein“ steht hier als Synonym für Glück, aber das Hinzufügen des „büßen“ suggeriert, dass wahres Glück mit Opfern, Schmerz oder der Akzeptanz von Unglück einhergeht. Dies deutet auf ein tiefes Verständnis der menschlichen Existenz hin, in der Freude und Leid untrennbar miteinander verbunden sind.

Hilles Gedicht ist kurz, aber voller Emotionen und tiefer Bedeutung. Es lädt den Leser ein, über die Beziehung zwischen Glück und Leid nachzudenken und die Komplexität des menschlichen Erlebens zu erfassen. Durch die Gegenüberstellung scheinbar positiver Bilder mit den negativen Empfindungen des Sterbens und der Buße erzeugt Hille eine tiefgründige Reflexion über die menschliche Erfahrung und die Natur des Glücks.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.