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Schlaf’, müde Seele

Von

Schlaf’, müde Seele,
daß nichts dich mehr quäle!
schlaf und vergiß
deines Tagewerks Last!
schlaf und vergiß,
wie viel du auch heute
an Lieb und Freude verloren hast,
wie viel es wieder dir
Rosen zerriß …
schlaf, müde Seele,
schlaf und vergiß!

Was dir zerrann
an Glauben und Glück,
in seligem Traum
träum es zurück! …
Ob die Welt dich auch verdamme,
deiner Sehnsucht heilige Flamme
zwingt die Nacht, durch die du wanderst,
zwingt die Furcht, die dich umdroht,
lodert auf zu frühlingslichtem
ostergoldenem Morgenrot!

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Gedicht: Schlaf’, müde Seele von Cäsar Flaischlen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Schlaf’, müde Seele“ von Cäsar Flaischlen ist eine sanfte, tröstende Aufforderung zur Ruhe und zum Vergessen, ein Appell an die erschöpfte Seele, in den Schlaf einzutauchen, um der Qualen des Lebens zu entfliehen. Die ersten sechs Zeilen sind wie ein Wiegenlied, das mit der wiederholten „Schlaf’ und vergiß“-Formel die Müdigkeit und die Last des Tages hervorhebt. Der Dichter verspricht Trost und Befreiung von den Sorgen, vom Verlust an Liebe und Freude, von den „Rosen“, die im Leben zerreißen.

Im zweiten Teil des Gedichts wendet sich die Botschaft an die Hoffnung und die innere Stärke der Seele. Was durch Glauben und Glück verloren ging, soll im Traum zurückerlangt werden, eine subtile Metapher für die Verarbeitung von Verlust und Schmerz. Die Welt mag verurteilen, aber die „heilige Flamme“ der Sehnsucht wird durch die Nacht leuchten und die Angst besiegen. Diese Flamme, das innere Feuer, ist ein Symbol für Hoffnung, Glaube und die Kraft der menschlichen Seele, sich über Widrigkeiten zu erheben.

Das Gedicht greift eine traditionelle literarische Form auf, mit ihren einfachen Reimschemata und der repetitiven Struktur, die die beruhigende Wirkung des Textes verstärkt. Die sanfte Sprachmelodie und die positiven Bilder von „Ostergoldenem Morgenrot“ erzeugen ein Gefühl von Hoffnung und Erneuerung, das dem anfänglichen Gefühl der Erschöpfung entgegenwirkt. Die Bilder der Nacht und des Morgens stehen für den Übergang von Dunkelheit zu Licht, von Trauer zu Hoffnung.

Flaischlens Gedicht ist eine universelle Reflexion über die menschliche Erfahrung. Es spricht von den alltäglichen Kämpfen, den Verlusten, den Sorgen und dem Wunsch nach Frieden. Gleichzeitig bietet es eine Botschaft der Zuversicht und des Trostes, indem es die Kraft der Seele hervorhebt, selbst in den dunkelsten Zeiten zu überleben und sich an die Hoffnung zu klammern. Es ist ein Gedicht, das Trost in der Ruhe findet und die Hoffnung auf einen neuen Anfang nach der Dunkelheit der Nacht.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.