Phantasie auf Albano′s Höhen
Luftige Bläue!
Selig dahin
Schwebt auf der Weihe
Flügeln mein Sinn!
Über die Erde, wohl über das Meer
Trägt mich der strahlende Fittig daher!
Fessellos Streben
Himmlisches Seyn!
Du lohnst das Leben,
Du nur allein!
Tauchen den Fittig in Abendrothduft,
Trinken die reine, die himmlische Luft!
Heiliger Fluthen
Schimmerndes Blau,
Pupurne Gluthen
Wolken voll Thau
Kränzen und gürten Ausonia′s Strand,
Strahlen um′s alte Saturnische Land!
Ewiger Frühling,
Ewiges Grün
Schattender Kühlung
Schweben dahin,
Wonnige Tage im duftenden Kranz
Und in der Horen sanftwallendem Tanz!
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Phantasie auf Albano’s Höhen“ von Friederike Sophie Christiane Brun ist eine überschwängliche Lobpreisung der Schönheit und Freiheit, die die Dichterin auf den Höhen von Albano, einem Ort in Italien, empfindet. Es ist ein Zeugnis romantischer Naturbegeisterung, das die Seele in einen Zustand der Ekstase versetzt. Der lyrische Sprecher löst sich von irdischen Zwängen und erhebt sich in eine Sphäre der Transzendenz, getragen von den eigenen Gefühlen und der erhabenen Natur.
Das Gedicht ist in drei Strophen gegliedert, die jeweils die ungetrübte Freude und das Glück des lyrischen Ichs zum Ausdruck bringen. Die erste Strophe beschreibt das Aufsteigen des „Sinns“ in die „luftige Bläue“ und die Freiheit, die dadurch gewonnen wird. Das „Schweben“ auf „Weiheflügeln“ symbolisiert die Leichtigkeit und die Loslösung von der irdischen Welt. Die Metapher des „strahlenden Fittichs“ unterstreicht die Kraft und den Antrieb, die die Dichterin in dieser erhabenen Umgebung empfindet. Die zweite Strophe vertieft diese Erfahrung durch die Beschreibung von „himmlischem Seyn“ und dem „Fessellosen Streben“, die das Leben lohnen. Hier wird das Gefühl der Einheit mit der Natur durch das „Trinken“ der „reinen, himmlischen Luft“ verstärkt, was ein Gefühl von Reinheit und Erneuerung vermittelt.
In der dritten Strophe fokussiert sich das Gedicht auf die landschaftlichen Details von Albano. Die Beschreibung von „schimmerndem Blau“ und „purpurnen Gluthen“ der Wolken, die „Ausonia’s Strand“ umkränzen, erzeugt lebhafte und farbenfrohe Bilder. Die Erwähnung des „alten Saturnischen Land“ deutet auf die Verbindung zur Antike und die kulturelle Bedeutung des Ortes hin. Abschließend wird die ewige Schönheit der Natur durch den „ewigen Frühling“ und das „ewige Grün“ betont, was eine Atmosphäre der unaufhörlichen Erneuerung und des Glücks schafft.
Insgesamt ist das Gedicht ein Ausdruck romantischer Sehnsucht nach Freiheit, Schönheit und dem Gefühl der Einheit mit der Natur. Die Verwendung von Bildern, die die Sinne ansprechen – wie die „luftige Bläue“, das „schimmernde Blau“ oder die „duftenden Kränze“ – trägt dazu bei, die Leser in die erhebende Erfahrung der Dichterin einzubeziehen. Durch die Verwendung von Reim und Rhythmus wird die Lesbarkeit des Gedichts erhöht und seine musikalische Qualität unterstrichen. Die Freude und das Glück, die in diesem Gedicht zum Ausdruck kommen, machen es zu einem erhebenden und inspirierenden Werk.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.