Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen;
es grünten und blühten Feld und Wald;
auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel;
jede Wiese sprosste von Blumen in duftenden Gründen,
festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.
Pfingsten
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Pfingsten“ von Johann Wolfgang von Goethe ist eine kurze, aber eindrucksvolle Naturbetrachtung, die die Freude und Lebendigkeit des Pfingstfestes feiert. Es zeichnet ein idyllisches Bild der erwachenden Natur im Frühling, wobei die Elemente der Natur – Feld, Wald, Hügel, Hecken, Vögel, Blumen und Himmel – in harmonischer Einheit dargestellt werden. Der Einsatz von Adjektiven wie „lieblich“, „fröhlich“, „duftend“ und „festlich heiter“ erzeugt eine positive und festliche Atmosphäre, die den Leser sofort in die Stimmung des Festes versetzt.
Das Gedicht beginnt mit der direkten Ansprache des Pfingstfestes, wodurch die Bedeutung dieses Ereignisses hervorgehoben wird. Die folgende Beschreibung der Natur, die in den Versen folgt, ist von einer starken Dynamik geprägt. Das „Grünen und Blühen“ des Feldes und Waldes sowie das „Üben eines fröhlichen Liedes“ der Vögel suggerieren Leben, Bewegung und Wachstum. Die alliterativen Elemente wie „grünten und blühten“ verstärken den rhythmischen Fluss und die musikalische Qualität des Gedichts, was die Fröhlichkeit des Anlasses unterstreicht.
Goethes Verwendung von konkreten Bildern – „Hügeln und Höhn“, „Büschen und Hecken“, „Wiese“, „Blumen“ – ermöglicht es dem Leser, sich das Szenario lebhaft vorzustellen und die Sinneseindrücke zu teilen. Die Aufzählung verschiedener natürlicher Elemente schafft ein Gefühl von Fülle und Überfluss, was die Fülle und das Festliche des Pfingstfestes widerspiegelt. Der Kontrast zwischen der „farbigen Erde“ und dem „festlich heiteren“ Himmel verdeutlicht die perfekte Harmonie von Natur und Festlichkeit.
Die Einfachheit der Sprache und die klare Struktur des Gedichts machen es leicht zugänglich und verständlich. Goethe verzichtet auf komplizierte Metaphern oder verschachtelte Satzkonstruktionen, um die unmittelbare Freude und den Reiz der Natur zu vermitteln. Dadurch wird das Gedicht zu einer Hommage an die Schönheit des Frühlings und des Pfingstfestes, das Freude und Optimismus ausstrahlt und den Leser dazu einlädt, die Schönheit der Natur zu genießen.
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Lizenz und Verwendung
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