Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.
, , ,

O süßes Nichtstun

Von

O süßes Nichtstun, an der Liebsten Seite
Zu ruhen auf des Bergs besonnter Kuppe;
Bald abwärts zu des Städtchens Häusergruppe
Den Blick zu senden, bald in ferne Weite!
O süßes Nichtstun, lieblich so gebannt
Zu atmen in den neubefreiten Düften;
sich locken lassen von den Frühlingslüften,
Hinabzuziehn in das beglänzte Land;
Rückkehren dann aus aller Wunderferne
In deiner Augen heimatliche Sterne.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: O süßes Nichtstun von Theodor Storm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „O süßes Nichtstun“ von Theodor Storm zelebriert die Schönheit und den Wert des Müßiggangs, der in der Gesellschaft der Geliebten und in der Natur erfahrbar wird. Es ist eine Ode an die Unbeschwertheit und die sinnliche Erfahrung der Umgebung, die durch die Fokussierung auf das bewusste Wahrnehmen von Ruhe und Schönheit entsteht. Der Titel selbst, „O süßes Nichtstun“, setzt den Ton für das gesamte Gedicht und unterstreicht die positive Konnotation des Nichtstuns als Quelle von Freude und Glückseligkeit.

Die ersten beiden Strophen beschreiben eine Idylle, die sowohl die intime Zweisamkeit mit der Liebsten als auch die Freude an der Natur und der Umgebung hervorhebt. Die „besonnte Kuppe“ des Berges dient als ein Ort der Ruhe und des Ausblicks, während die „Städtchens Häusergruppe“ und die „ferne Weite“ die Möglichkeiten der sinnlichen Wahrnehmung erweitern. Das Gedicht geht weiter mit dem Beschreiben des Inhalierens der befreienden Düfte und das Locken durch die Frühlingslüfte. Dies verstärkt die Betonung auf die sinnliche Wahrnehmung und die Freiheit, die mit dem Nichtstun einhergeht. Der Wunsch, in das „beglänzte Land“ hinabzuziehen, deutet auf eine Sehnsucht nach dem Eintauchen in die Schönheit der Natur und die Befreiung von den Zwängen des Alltags hin.

Die abschließende Strophe beinhaltet die Rückkehr aus der „Wunderferne“ zu den „heimatlichen Sternen“ der Augen der Geliebten. Dies verdeutlicht, dass die wahre Erfüllung und das Glück in der Beziehung zur geliebten Person gefunden werden. Die Augen der Liebsten werden hier als Heimat, als Ort der Geborgenheit und des unerschütterlichen Glücks stilisiert. Die Rückkehr ist nicht nur eine physische Bewegung, sondern auch eine Rückbesinnung auf das Wesentliche, die Liebe und die Verbundenheit, die durch das gemeinsame Erleben der Natur verstärkt wird.

Storm verwendet eine einfache, aber sinnliche Sprache, die reich an Bildern und Emotionen ist. Der regelmäßige Reim und die rhythmische Struktur erzeugen einen harmonischen Fluss, der die friedliche Stimmung des Gedichts unterstreicht. Die Verwendung von Adjektiven wie „süßes“, „lieblich“ und „beglänzt“ verstärkt die positiven Eindrücke und die Wertschätzung des Inhalts. Das Gedicht ist somit ein Loblied auf das Nichtstun, die Natur und die Liebe, und es vermittelt eine Botschaft von innerem Frieden und Glück, die in der einfachen Freude am Leben zu finden ist.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.