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Mit dem grünen Lautenbande

Von

»Schad um das schöne grüne Band,
Daß es verbleicht hier an der Wand,
Ich hab das Grün so gern!«
So sprachst du, Liebchen, heut zu mir;
Gleich knüpf ich′s ab und send es dir:
Nun hab das Grüne gern!

Ist auch dein ganzer Liebster weiß,
Soll Grün doch haben seinen Preis,
Und ich auch hab es gern.
Weil unsre Lieb ist immergrün,
Weil grün der Hoffnung Fernen blühn,
Drum haben wir es gern.

Nun schlinge in die Locken dein
Das grüne Band gefällig ein,
Du hast ja′s Grün so gern.
Dann weiß ich, wo die Hoffnung wohnt,
Dann weiß ich, wo die Liebe thront,
Dann hab ich′s Grün erst gern.

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Gedicht: Mit dem grünen Lautenbande von Wilhelm Müller

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mit dem grünen Lautenbande“ von Wilhelm Müller ist eine zarte Liebeserklärung, die sich um das Symbol des grünen Bandes rankt. Es thematisiert die Sehnsucht nach der Erfüllung der Liebe und die Hoffnung auf ein immerwährendes Glück, welches durch das Grün verkörpert wird. Die Verwendung des grünen Bandes als zentrales Motiv erlaubt es dem Dichter, die Wertschätzung der Geliebten für die Farbe Grün aufzugreifen und in einen Kontext der Liebe und Hoffnung zu setzen.

Die ersten beiden Strophen etablieren das Motiv. Die Geliebte äußert ihren Wunsch nach dem grünen Band, das an der Wand verblasst. Der Dichter reagiert prompt, löst das Band ab und sendet es der Geliebten zu. Er erklärt, dass auch er das Grün liebt, insbesondere, weil die Liebe des Paares „immergrün“ ist und die „Hoffnung Fernen blühn“. Diese Zeilen deuten auf eine tiefe Verbundenheit und den Wunsch nach einer unvergänglichen Beziehung hin, in der Hoffnung und Liebe untrennbar miteinander verbunden sind.

Die letzte Strophe ist der Höhepunkt des Gedichts. Hier wird das grüne Band verwendet, um die äußeren Erscheinungen zu gestalten und das innere Glück zu offenbaren. Die Geliebte soll das Band in ihre Locken schlingen, und erst dann, wenn er das Grün in ihrer Erscheinung sieht, wird der Dichter die wahre Bedeutung des Grünen erkennen. Indem er weiß, wo die Hoffnung wohnt und die Liebe thront, wird die Farbe Grün zu einem Sinnbild für das gemeinsame Glück. Es ist ein Symbol des sicheren Hafens, der Geborgenheit und der Erfüllung in der Liebe.

Insgesamt ist das Gedicht eine ergreifende Reflexion über die Liebe und die Hoffnung. Durch die Verwendung des grünen Bandes als Leitmotiv vermittelt Wilhelm Müller eine Botschaft von ewiger Liebe, von der Sehnsucht nach Erfüllung und der Bedeutung von Hoffnung in einer Beziehung. Das Gedicht zeugt von einer tiefen Zuneigung und dem Wunsch nach einer dauerhaften Verbindung, die durch die symbolische Kraft des Grünen ausgedrückt wird.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.