Herz freu dich
Herz freu dich, du sollst werden
Vom Elend dieser Erden
Und von der Sünden Arbeit frei.
Nun geht, ihr matten Glieder,
Geht hin und legt euch nieder,
Der Betten ihr begehrt:
Es kommen Sund und Zeiten,
Da man euch wird bereiten
Zur Ruh ein Bettlein in der Erd.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Herz freu dich“ von Paul Gerhardt ist eine tröstende und ermutigende Ansprache an das menschliche Herz, die eine Perspektive der Hoffnung und Erlösung in den Vordergrund stellt. Es zeichnet sich durch eine klare, direkte Sprache und einen einfachen Reim aus, was es dem Leser leicht macht, die Botschaft zu erfassen. Die ersten drei Zeilen etablieren den Kern des Gedichts: die Freude über die Befreiung von den Leiden und der Sünde dieser Welt.
Die zweite Strophe wechselt vom Herzen hin zu den „matten Gliedern“ und bietet ihnen Ruhe und Trost. Die Aufforderung, sich niederzulegen und die Ruhe des Bettes zu suchen, ist ein tröstlicher Gedanke, insbesondere für diejenigen, die unter den Strapazen des Lebens leiden. Die Erwähnung des „Bettleins in der Erd“ deutet auf den Tod und die ewige Ruhe hin, die auf die irdische Existenz folgt. Dieses Motiv des Sterbens ist hier jedoch nicht als ein tragisches Ende, sondern als eine erlösende Erfahrung dargestellt.
Die Thematik des Gedichts lässt sich als eine religiöse Betrachtung interpretieren, die von der christlichen Vorstellung von Erlösung und dem Übergang in ein besseres Leben geprägt ist. Das Herz wird aufgefordert, sich zu freuen, da die Befreiung von den irdischen Beschwernissen und der Sünde winkt. Die „Sünden Arbeit“ und das „Elend dieser Erden“ stehen im Kontrast zur ersehnten Ruhe und dem Frieden, der im Jenseits erwartet wird.
Gerhardts Gedicht ist ein Beispiel für die Trost spendende Kraft der Poesie. Es bietet eine Botschaft der Hoffnung und des Trostes für alle, die mit den Herausforderungen des Lebens zu kämpfen haben. Der schlichte, aber eindringliche Stil und die klare Botschaft machen es zu einem zeitlosen Ausdruck menschlicher Sehnsucht nach Erlösung und Frieden.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.