Der Gärtner denkt nicht mehr der frühern Sorgen,
Wenn seine Blumen blühen;
Der Pflüger auch vergaß der alten Mühen,
Wenn er sein Korn geborgen;
Des Tages Last versüßt es dem Gemüthe,
Das klug von jenen lernte,
Beim Pflanzen schon zu denken an die Blüthe,
Beim Säen an die Ernte.
Einem Pädagogen
Mehr zu diesem Gedicht
Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen
Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Einem Pädagogen“ von Anastasius Grün ist eine kurze, aber prägnante Hommage an die Tugenden der Geduld, des Vorausdenkens und der langfristigen Perspektive. Es ist ein Appell an Pädagogen, sich die Eigenschaften von Gärtnern und Pflügern zum Vorbild zu nehmen. Diese schaffen durch ihre Arbeit langfristige Ergebnisse, indem sie ihre Anstrengungen auf die Zukunft ausrichten. Das Gedicht betont die Wichtigkeit, über den Moment hinauszublicken und die Früchte der eigenen Arbeit erst später zu ernten.
Die Metaphern von Gärtnern und Pflügern sind zentral für das Verständnis des Gedichts. Der Gärtner, der seine Blumen zum Blühen bringt, und der Pflüger, der sein Korn birgt, haben die Mühen und Sorgen der Vergangenheit vergessen, weil sie die Ergebnisse ihrer Arbeit sehen. Dies deutet auf die Zufriedenheit und den Trost hin, die aus der Erreichung langfristiger Ziele resultieren. Der Dichter unterstreicht damit die Freude, die aus harter Arbeit und dem Warten auf Ergebnisse erwächst. Das Gedicht suggeriert, dass die Arbeit selbst durch die Aussicht auf spätere Erfolge versüßt wird.
Die zentralen Worte, „beim Pflanzen schon zu denken an die Blüthe, / Beim Säen an die Ernte“ heben die Bedeutung des Vorausdenkens und der Weitsicht hervor. Der Pädagoge, wie der Gärtner und der Pflüger, sollte nicht nur im Hier und Jetzt arbeiten, sondern auch die zukünftige Entwicklung der ihm anvertrauten Personen im Blick behalten. Es ist ein Aufruf, langfristige Ziele zu setzen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese zu erreichen. Die Arbeit des Pädagogen, wie die des Gärtners oder Pflügers, erfordert Geduld und die Fähigkeit, die Belohnung der eigenen Bemühungen erst später zu erleben.
Insgesamt ist das Gedicht eine einfache, aber wirkungsvolle Botschaft für Pädagogen und jeden, der in einem Beruf tätig ist, der langfristige Auswirkungen hat. Es ermutigt zur Ausdauer, zur Weitsicht und zum Fokus auf die Zukunft. Es erinnert daran, dass wahre Erfolge oft erst nach langer Zeit und harter Arbeit sichtbar werden. Durch die Verwendung einfacher Bilder aus der Natur und eine klare, prägnante Sprache, verdeutlicht Grün die Notwendigkeit, im Leben nicht nur an den aktuellen Moment, sondern auch an die langfristigen Folgen unserer Handlungen zu denken.
Weitere Informationen
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.