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Drinnen im Strauß

Von

Der Abendhimmel leuchtet wie ein Blumenstrauß,
Wie rosige Wicken und rosa Klee sehen die Wolken aus.
Den Strauß umschließen die grünen Bäume und Wiesen,
Und leicht schwebt über der goldnen Helle
Des Mondes Sichel wie eine silberne Libelle.
Die Menschen aber gehen versunken tief drinnen im Strauß,
Wie die Käfer trunken und finden nicht mehr heraus.

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Gedicht: Drinnen im Strauß von Max Dauthendey

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Drinnen im Strauß“ von Max Dauthendey beschreibt eine idyllische Abendstimmung, in der die Natur in voller Blüte steht und der Himmel wie ein farbenprächtiger Blumenstrauß erscheint. Die Beschreibung der Wolken als „rosige Wicken und rosa Klee“ und die Metapher des „grünen“ Kreises, der durch Bäume und Wiesen gebildet wird, vermitteln ein Gefühl von Harmonie und Schönheit. Der Mond, als „silberne Libelle“ über dieser Szenerie, verstärkt das romantische Bild.

Der Kontrast zwischen der äußeren Schönheit der Natur und der inneren Welt der Menschen ist ein zentrales Thema des Gedichts. Während die Natur in leuchtenden Farben erstrahlt und das Bild von Leben und Leichtigkeit vermittelt, gehen die Menschen „versunken tief drinnen im Strauß“. Diese Beschreibung deutet auf eine innere Versunkenheit, eine Art von Verlust der Orientierung und möglicherweise ein Gefühl der Isolation inmitten der Schönheit. Die Metapher der „Käfer trunken“ unterstreicht diese Idee, da sie sich verirren und den Weg nicht mehr finden, was auf eine Unfähigkeit der Menschen hindeutet, die äußere Schönheit wirklich wahrzunehmen oder sich davon erheben zu lassen.

Die Zeile „Die Menschen aber gehen versunken tief drinnen im Strauß“ könnte als Kritik an der Entfremdung des Menschen von der Natur und von sich selbst interpretiert werden. Die Menschen sind so in ihre eigenen Gedanken und Probleme vertieft, dass sie die Schönheit, die sie umgibt, nicht mehr sehen können oder wollen. Sie sind gefangen in einem Zustand der Trunkenheit, der sie daran hindert, aus diesem „Strauß“ auszubrechen und die Freiheit und Klarheit zu finden, die die Natur symbolisiert.

Das Gedicht nutzt einfache, aber eindringliche Bilder, um eine tiefere Botschaft zu vermitteln. Durch die Gegenüberstellung von Natur und Mensch, von Schönheit und Versunkenheit, regt Dauthendey den Leser dazu an, über die eigene Wahrnehmung der Welt und die Art und Weise, wie man sich in ihr bewegt, nachzudenken. Es ist eine melancholische Beobachtung, die die Vergänglichkeit des Lebens und die Schwierigkeit, inmitten der Schönheit Glück und Sinn zu finden, widerspiegelt.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.