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Die Seele

Von

Die Seele warm,
das Auge klar,
die Lippe wahr,
von Stahl der Arm;
für´s andre sorgen
dein Heut´ und Morgen.

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Gedicht: Die Seele von Anastasius Grün

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die Seele“ von Anastasius Grün ist eine kurze, prägnante Selbstaufforderung, die eine klare ethische Haltung zum Ausdruck bringt. Es zeichnet das Bild eines Menschen, der sowohl innere als auch äußere Werte vereint. Die erste Zeile, „Die Seele warm“, betont die Bedeutung von Empathie und Herzlichkeit. Diesem inneren Wärmegefühl folgen das „klare Auge“, das für Wahrnehmung und Klarheit des Denkens steht, und die „wahre Lippe“, die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit symbolisiert.

Diese inneren Werte werden durch die äußere Stärke, „von Stahl der Arm“, ergänzt. Der „Stahlarm“ steht für Tatkraft, Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit, für sich selbst und, wie im Folgenden angedeutet, auch für andere einzustehen. Die Reihenfolge der Eigenschaften – Seele, Auge, Lippe, Arm – deutet auf eine Abfolge hin, die von inneren Werten zu äußeren Handlungen überleitet. Zuerst die innere Haltung, dann die klare Sicht und ehrliche Kommunikation, und schließlich die Tatkraft.

Der letzte Vers, „für’s andre sorgen / dein Heut‘ und Morgen“, ist das Herzstück des Gedichts. Hier wird die ethische Verpflichtung des Individuums hervorgehoben, für das Wohl anderer zu sorgen. Es wird nicht nur eine persönliche Entwicklung angestrebt, sondern auch eine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und der Zukunft. Die Worte „dein Heut‘ und Morgen“ unterstreichen die Kontinuität dieses Engagements, das sich über den gesamten Lebensweg erstrecken soll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht ein Appell an eine umfassende Tugendhaftigkeit darstellt. Es vereint innere Werte wie Wärme, Klarheit und Wahrhaftigkeit mit äußerer Stärke und der Verantwortung, für andere da zu sein. Die Kürze und Knappheit des Gedichts unterstreichen die Klarheit und Direktheit der Botschaft, die in wenigen Worten eine umfassende Lebensphilosophie vermittelt.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.