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Der Zeisig

Von

Wir sind ja, Kind, im Maie,
Wirf Buch und Heft von dir!
Komm′ einmal her in′s Freie
Und sing′ ein Lied mit mir.

Komm, singen fröhlich beide
Wir einen Wettgesang,
Und wer da will entscheide,
Wer von uns besser sang!

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Gedicht: Der Zeisig von Elisabeth Kulmann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Zeisig“ von Elisabeth Kulmann ist ein fröhliches und unbeschwertes Gedicht, das die Freude am Frühling und die Einladung zum gemeinsamen Gesang zum Ausdruck bringt. Es ist eine Aufforderung an ein „Kind“, die Welt der Bildung und des Studiums hinter sich zu lassen und sich stattdessen der Natur und dem Vergnügen des Singens zu widmen. Die einfache Sprache und der fröhliche Tonfall deuten auf eine unbeschwerte Lebensfreude hin, die in der Frühlingszeit ihren Höhepunkt findet.

Die zentrale Metapher des Gedichts ist der „Wettgesang“, der als Symbol für die konkurrenzlose Freude am gemeinsamen Schaffen und Erleben dient. Es geht weniger um den Wettkampf als vielmehr um die Freude am musikalischen Dialog, an der Entdeckung der eigenen Stimme und der Verbindung mit dem anderen. Dies wird durch die gemeinsame Aktion des Singens und der Einladung zum gemeinsamen Vergnügen verstärkt. Der Zeisig, als Protagonist, repräsentiert hierbei die Natürlichkeit und Leichtigkeit des Lebens, die im Gegensatz zur „Buch und Heft“ der Gelehrsamkeit stehen.

Die Struktur des Gedichts ist einfach und klar, mit gleichmäßigen Versen und einem Reimschema, das die Leichtigkeit und den Fluss des Textes unterstreicht. Die Verwendung von Ausrufen wie „Wir sind ja, Kind, im Maie“ und „Komm“ verstärkt die lebendige und einladende Atmosphäre des Gedichts. Die klare Aufteilung in vier Verse und das wiederkehrende Reimschema fördern die Lesbarkeit und das Verständnis des Textes, was es auch einem Kind leicht macht, die Botschaft zu erfassen.

Insgesamt ist „Der Zeisig“ eine Ode an die Freiheit, die Freude und die Schönheit der Natur. Es lädt dazu ein, die alltäglichen Sorgen zu vergessen und sich dem gegenwärtigen Moment, dem Frühling und der Freude am Singen hinzugeben. Es ist ein Plädoyer für die unbeschwerte Kindheit und die Wertschätzung der einfachen Freuden des Lebens, die in der Gesellschaft oft vernachlässigt werden.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.