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Der Mond an gewisse Sänger

Von

Hört auf, ihr Dichter! Stellt es ein,
Dies aberwitz´ge Verse-Lallen!
Denn fahrt ihr fort mit euren Reimerei´n-
Ich schwör es euch bei meinem Schein!-
So werd´ich schließlich aus den Wolken fallen!

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Gedicht: Der Mond an gewisse Sänger von Oscar Blumenthal

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Mond an gewisse Sänger“ von Oscar Blumenthal ist eine humorvolle, fast schon theatralische Kritik an der Dichtkunst. Der Mond, eine traditionelle Quelle der Inspiration für Dichter, erhebt hier seine Stimme und beschwert sich über die schlechte Qualität der Verse. Die Ansprache beginnt mit einem kategorischen „Hört auf, ihr Dichter! Stellt es ein“, was sofort eine dominante und ungeduldige Haltung des Mondes erkennen lässt.

Der Kern der Kritik liegt in der Beschreibung der Verse als „aberwitz´ges Verse-Lallen“. Dieses Wortspiel deutet auf eine Art von Gedicht hin, die nicht nur schlecht, sondern auch sinnlos und albern ist. Die Verwendung von „Lallen“ unterstreicht die Vorstellung von undeutlichem, unreifen und vermutlich uninspiriertem Dichten. Der Mond scheint von den Versen dermaßen belästigt zu sein, dass er mit Konsequenzen droht: „Denn fahrt ihr fort mit euren Reimerei´n – So werd´ich schließlich aus den Wolken fallen!“

Die Drohung, vom Himmel zu fallen, ist eine humorvolle Übertreibung. Sie verdeutlicht die extreme Irritation des Mondes und hebt die angebliche Wirkung der schlechten Gedichte hervor. Der „Schein“ des Mondes wird beschworen, was seine Autorität unterstreicht und der Drohung zusätzliche Würze verleiht. Dies ist ein klassisches Stilmittel, um die Bedeutung der Warnung zu erhöhen. Das Gedicht bedient sich somit einer ironischen und humorvollen Sprache, um die Dichtkunst und ihre möglichen Auswüchse zu karikieren.

Der letzte Vers, der die Drohung enthält, ist der Höhepunkt des Gedichts. Er verbindet die Kritik an der Dichtkunst mit einem absurden, fast komödiantischen Bild. Die Vorstellung vom Mond, der wegen schlechter Verse aus den Wolken fällt, ist grotesk und unterhaltsam zugleich. Die Einfachheit der Sprache, die Verwendung von Reimen und die Kürze des Gedichts machen es leicht zugänglich und tragen zur komödiantischen Wirkung bei. Das Gedicht ist somit eine unterhaltsame Kritik an der Kunst, die durch Übertreibung und Humor ihre Wirkung entfaltet.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.