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Der Misserfolg hat einen Segen

Von

Der Misserfolg hat einen Segen,
der mir verklärt den trübsten Tag:
Er macht uns beliebter bei den Kollegen,
als ein Erfolg es je vermag.

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Gedicht: Der Misserfolg hat einen Segen von Oscar Blumenthal

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Misserfolg hat einen Segen“ von Oscar Blumenthal ist eine pointierte und humorvolle Betrachtung über die menschliche Natur und die oft überraschenden Auswirkungen von Erfolg und Misserfolg. Es beginnt mit der Feststellung, dass der Misserfolg eine Art „Segen“ birgt, der den Tag erhellt, selbst wenn er trüb erscheint. Diese paradoxe Eröffnung weckt sofort das Interesse des Lesers und deutet auf eine tiefere Wahrheit hin, die im Laufe des Gedichts enthüllt wird.

Der „Segen“ des Misserfolgs wird im zweiten Vers präzisiert: Er macht uns bei unseren Kollegen beliebter. Hier offenbart sich die subtile Ironie des Gedichts. Während man intuitiv erwarten würde, dass Erfolg Neid und Missgunst hervorruft, zeigt Blumenthal, dass der Misserfolg eine ganz andere Reaktion auslösen kann. Er scheint ein Gefühl der Solidarität und des Mitgefühls zu erzeugen, das im sozialen Umfeld stärker wirkt als jeder Erfolg.

Der letzte Vers verstärkt diese Botschaft noch, indem er feststellt, dass der Misserfolg uns bei den Kollegen beliebter macht, „als ein Erfolg es je vermag“. Dieser vergleichende Aspekt unterstreicht die überraschende Wendung und die bittere Erkenntnis, dass menschliche Beziehungen manchmal durch Rückschläge enger geknüpft werden als durch Triumphe. Die Wahl des Wortes „je“ verdeutlicht die Absolutheit dieser Aussage und verleiht dem Gedicht seinen finalen, nachdenklichen Ton.

Die Kürze und Einfachheit des Gedichts tragen zu seiner Wirkung bei. Die klaren, prägnanten Reime und die direkte Sprache machen die Botschaft leicht verständlich und einprägsam. Es ist ein Gedicht, das uns dazu anregt, über die sozialen Dynamiken nachzudenken und die scheinbar widersprüchlichen Aspekte des Erfolgs und Misserfolgs zu hinterfragen. Es ist ein humorvoller Kommentar zur menschlichen Natur und zum oft unerwarteten Lauf des Lebens.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.