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Der Frühling [8]

Von

Die Sonne kehrt zu neuen Freuden wieder,
Der Tag erscheint mit Strahlen, wie die Blüte,
Die Zierde der Natur erscheint sich dem Gemüte,
Als wie entstanden sind Gesang und Lieder.

Die neue Welt ist aus der Tale Grunde,
Und heiter ist des Frühlings Morgenstunde,
Aus Höhen glänzt der Tag, des Abends Leben
Ist der Betrachtung auch des innern Sinns gegeben.

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Gedicht: Der Frühling [8] von Friedrich Hölderlin

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Frühling“ von Friedrich Hölderlin feiert in kurzer Form die erweckende Kraft des Frühlings und die damit verbundene Wiedergeburt der Natur und des menschlichen Empfindens. Es ist ein Lobgesang auf die Sonne, die als Metapher für Licht, Leben und Freude fungiert und die Welt in neuem Glanz erstrahlen lässt. Die ersten vier Verse beschreiben die äußeren Erscheinungen des Frühlings, während die zweiten vier Verse die innere Wirkung dieser äußeren Schönheit auf das Gemüt des Menschen hervorheben.

Die erste Strophe zeichnet ein lebendiges Bild der Natur. Die Sonne kehrt zurück, um Freude zu bringen, und der Tag erstrahlt in der Pracht einer Blüte. Diese Vergleiche mit der Blüte unterstreichen die Schönheit und das Wachstum, das mit dem Frühling einhergeht. Die Zeile „Die Zierde der Natur erscheint sich dem Gemüte“ weist bereits auf die enge Verbindung zwischen der äußeren Natur und dem inneren Erleben des Menschen hin. Der Frühling als Jahreszeit weckt in uns Gefühle, wie Gesang und Lieder, und die Fähigkeit, Schönheit wahrzunehmen.

Die zweite Strophe vertieft diese Verbindung. Die „neue Welt“ erhebt sich aus den Tälern, und der Morgen des Frühlings ist voller Heiterkeit. Diese Worte beschreiben das Erwachen der Natur nach dem Winter. Der Vers „Aus Höhen glänzt der Tag, des Abends Leben“ deutet an, dass nicht nur der Morgen, sondern der ganze Tag, einschließlich des Abends, von Schönheit erfüllt ist. Der Abend lädt zur Betrachtung des „innern Sinns“ ein, was die Fähigkeit des Menschen, die Schönheit des Frühlings zu reflektieren und zu verinnerlichen, betont.

Hölderlin gelingt es, in diesem kurzen Gedicht eine umfassende Erfahrung des Frühlings darzustellen. Er verbindet die äußere Erscheinung der Natur mit den inneren Empfindungen des Menschen und zeigt, wie der Frühling nicht nur die Landschaft, sondern auch das menschliche Gemüt erneuert. Die Einfachheit der Sprache und die klaren Bilder tragen dazu bei, die Botschaft des Gedichts leicht verständlich und zugänglich zu machen. Es ist eine Feier des Lebens, des Lichts und der Schönheit, die den Leser dazu einlädt, die Freuden des Frühlings in all ihren Facetten zu genießen und zu reflektieren.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.