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Der Frühling [6]

Von

Wenn neu das Licht der Erde sich gezeiget,
Von Frühlingsregen glänzt das grüne Tal und munter
Der Blüten Weiß am hellen Strom hinunter,
Nachdem ein heitrer Tag zu Menschen sich geneiget.

Die Sichtbarkeit gewinnt von hellen Unterschieden,
Der Frühlingshimmel weilt mit seinem Frieden,
Dass ungestört der Mensch des Jahres Reiz betrachtet,
Und auf Vollkommenheit des Lebens achtet.

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Gedicht: Der Frühling [6] von Friedrich Hölderlin

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Frühling“ von Friedrich Hölderlin ist eine kurze, aber prägnante Ode an die Schönheit und den Frieden des Frühlings. Es beschreibt die Erneuerung der Natur und die damit einhergehende Ruhe und Harmonie, die auf den Menschen wirkt. Das Gedicht ist in vier Zeilen verfasst, die in zwei Quartette unterteilt sind, und zeichnet sich durch eine klare Sprache und eine schlichte, aber eindringliche Bildsprache aus.

Der erste Teil des Gedichts, die ersten vier Zeilen, beschreibt das Erwachen der Natur im Frühling. Hölderlin malt ein lebendiges Bild der Landschaft, in der das „Licht der Erde“ neu erscheint, die Täler grün glänzen und die Blüten am Flussufer blühen. Durch diese Bilder wird die Lebendigkeit und die Frische des Frühlings betont. Das Wort „munter“ unterstreicht das lebhafte Treiben der Natur und suggeriert eine ansteckende Fröhlichkeit. Das „heitre Tag“ am Ende des ersten Quartetts deutet auf die beruhigende Wirkung des Frühlings auf den Menschen hin.

Der zweite Teil des Gedichts, die letzten vier Zeilen, wendet sich der Wirkung des Frühlings auf den Menschen zu. Hier wird die „Sichtbarkeit“ des Frühlings durch „helle Unterschiede“ hervorgehoben, was auf die Vielfalt und Klarheit der Natur hinweist. Der „Frühlingshimmel“ wird mit seinem „Frieden“ assoziiert, wodurch die beruhigende und harmonisierende Wirkung des Frühlings auf den Menschen unterstrichen wird. Die letzten beiden Zeilen laden den Menschen ein, die „Vollkommenheit des Lebens“ zu betrachten, was auf eine tiefe Wertschätzung der Natur und eine Reflexion über die Schönheit und Harmonie der Welt hindeutet.

Insgesamt ist das Gedicht eine Feier des Frühlings als Zeit der Erneuerung, des Friedens und der Schönheit. Hölderlin verwendet einfache, aber wirkungsvolle Bilder, um die sinnliche Erfahrung des Frühlings zu vermitteln und die Leser dazu einzuladen, die Schönheit und den Frieden der Natur zu genießen und über die Vollkommenheit des Lebens nachzudenken. Das Gedicht ist ein Zeugnis der romantischen Naturverehrung und des Strebens nach Harmonie und Einklang mit der Natur.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.