Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.
, , , , , , , ,

Aussicht [1]

Von

Wenn Menschen fröhlich sind, ist dieses vom Gemüte,
Und aus dem Wohlergehn, doch aus dem Felde kommet,
Zu schaun der Bäume Wuchs, die angenehme Blüte,
Da Frucht der Ernte noch den Menschen wächst und frommet.

Gebirg umgibt das Feld, vom Himmel hoch entstehet
Die Dämmerung und Luft, der Ebnen sanfte Wege
Sind in den Feldern fern, und über Wasser gehet
Der Mensch zu Örtern dort die kühn erhöhten Stege.

Erinnerung ist auch dem Menschen in den Worten,
Und der Zusammenhang der Menschen gilt die Tage
Des Lebens durch zum Guten in den Orten,
Doch zu sich selber macht der Mensch des Wissens Frage.

Die Aussicht scheint Ermunterung, der Mensch erfreuet
Am Nutzen sich, mit Tagen dann erneuet
Sich sein Geschäft, und um das Gute waltet
Die Vorsicht gut, zu Dank, der nicht veraltet.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Aussicht [1] von Friedrich Hölderlin

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Aussicht“ von Friedrich Hölderlin widmet sich der Beobachtung und Reflexion über die menschliche Erfahrung in der Natur und in der Gesellschaft. Es beginnt mit einer Beschreibung der Freude und des Wohlgefühls der Menschen, die ihren Ursprung in der Natur finden. Der erste Vers betont den engen Zusammenhang zwischen menschlicher Freude und der Betrachtung der Natur, insbesondere der blühenden Bäume und der Ernte, die den Menschen ernährt.

Im zweiten Teil des Gedichts wird die Umgebung weiter ausdifferenziert. Es werden das Gebirge, der Himmel und die Luft erwähnt, die das Feld umgeben. Der Fokus verlagert sich auf die sanften Wege in den Ebenen und die Möglichkeit des Menschen, sich über das Wasser zu erheben und „kühn erhöhte Stege“ zu betreten. Diese Zeilen implizieren eine Auseinandersetzung mit der Erschließung und Überwindung von Grenzen, sowohl in der physischen Welt als auch in der menschlichen Erfahrung.

Der dritte Teil des Gedichts leitet über zur Reflexion über die menschliche Existenz. Erinnerung und der Zusammenhalt der Menschen werden als wichtige Aspekte des Lebens hervorgehoben. Hölderlin deutet an, dass der Mensch in den Orten des Lebens zum Guten gelangen kann. Der letzte Vers dieses Abschnitts lenkt die Aufmerksamkeit auf die Selbstreflexion des Menschen, auf die Frage nach dem eigenen Wissen. Dies deutet auf die Bedeutung der Selbstkenntnis und der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität hin.

Abschließend wird die „Aussicht“ als Quelle der Ermunterung und Freude beschrieben. Der Mensch erfreut sich am Nutzen, der sich aus seiner Tätigkeit ergibt, und erneuert seine Arbeit mit jedem Tag. Die „Vorsicht“ wird als Tugend gelobt, die das Gute bewahrt und den Dank nicht veralten lässt. Zusammenfassend beschreibt Hölderlin in diesem Gedicht die Harmonie zwischen Mensch und Natur, die Bedeutung von Gemeinschaft und Erinnerung sowie die Notwendigkeit der Selbstreflexion und des Dankes.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.