Das ist die Drossel, die da schlägt,
Der Frühling, der mein Herz bewegt;
Ich fühle, die sich hold bezeigen,
Die Geister aus der Erde steigen.
Das Leben fließet wie ein Traum –
Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.
April
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „April“ von Theodor Storm ist eine kurze, aber intensive Momentaufnahme des Frühlingsgefühls. Es fängt die Freude und Aufregung ein, die mit dem Erwachen der Natur und dem Beginn einer neuen Jahreszeit einhergehen. Die knappe Form und die einfachen, doch kraftvollen Bilder vermitteln ein Gefühl von Leichtigkeit und neu erwachtem Leben.
Das Gedicht beginnt mit einem direkten Appell an die Sinne: „Das ist die Drossel, die da schlägt“. Diese einleitende Zeile etabliert sofort die Gegenwart und die unmittelbare Wahrnehmung der Natur. Der Gesang der Drossel, ein typisches Frühlingszeichen, dient als Auftakt für die anschließende Beschreibung des Frühlingsgefühls im Herzen des lyrischen Ichs. Die Zeile „Der Frühling, der mein Herz bewegt“ drückt die emotionale Resonanz des lyrischen Ichs auf die Ankunft des Frühlings aus, was darauf hindeutet, dass die Natur nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich eine Wirkung entfaltet.
Die folgenden Zeilen beschreiben die innere Erfahrung des lyrischen Ichs weiter. „Ich fühle, die sich hold bezeigen, / Die Geister aus der Erde steigen.“ Hier wird die sinnliche Wahrnehmung um eine spirituelle Komponente erweitert. Die „Geister“, die aus der Erde steigen, deuten auf ein Erwachen, nicht nur der Pflanzenwelt, sondern auch einer tieferen, verborgenen Energie. Dies deutet auf eine Verbindung zwischen der äußeren Natur und dem inneren Erleben des lyrischen Ichs hin, welches sich als Teil eines größeren, zyklischen Prozesses fühlt.
Der abschließende Vers, „Das Leben fließet wie ein Traum – / Mir ist wie Blume, Blatt und Baum“, verstärkt diese Empfindung. Das Leben wird mit einem Traum verglichen, was auf ein Gefühl der Leichtigkeit und des Schwebezustands hindeutet. Die Metaphern von Blume, Blatt und Baum deuten auf eine Identifikation mit der Natur hin, als ob das lyrische Ich selbst Teil des Erwachens und des Wachstums wird. Insgesamt feiert das Gedicht die Schönheit des Frühlings, die sowohl äußerlich als auch innerlich erlebt wird, und vermittelt ein Gefühl von Harmonie und Verbundenheit mit der Natur.
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Lizenz und Verwendung
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