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An eine Biene, die mich stechen wollte

Von

Kleine Biene, fliege weiter,
Schwärm´um Blumen auf der Flur;
Ich bin keine frische Rose,
Bin ein welkend Blümlein nur.

Laß das Stechen, laß das Saugen
Denn du findest keinen Keim,
Draus du könntest still geschäftig
Brauen süßen Honigseim.

Jede süße Lebensregung
Zehrte weg die böse Zeit,
Und mein Herz ist jetzt erfüllet
Nur von Schmerz und Bitterkeit.

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Gedicht: An eine Biene, die mich stechen wollte von Kathinka Zitz

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An eine Biene, die mich stechen wollte“ von Kathinka Zitz offenbart eine melancholische Auseinandersetzung mit dem Thema Verfall und emotionaler Leere. Die Autorin bedient sich der Metapher einer Biene, die sie zunächst auffordert, von ihrem Vorhaben, sie zu stechen, abzulassen. Stattdessen soll die Biene sich den blühenden Blumen der Umgebung zuwenden. Die Wahl der Biene, eines Symbols für Fleiß und Lebensfreude, in Verbindung mit der Metapher des „welkenden Blümleins“ deutet auf eine persönliche Befindlichkeit der Autorin hin, die sich von Lebendigkeit und Freude entfernt hat.

Die zweite Strophe vertieft diesen Eindruck der inneren Leere. Die Biene wird ermahnt, das Stechen und Saugen zu unterlassen, da sie bei der Autorin keinen „Keim“ finden wird, aus dem sie Honig gewinnen könnte. Dies ist ein starkes Bild der Hoffnungslosigkeit und des Verlusts. Die Autorin fühlt sich innerlich verdorrt, unfähig, die Lebensenergie zu bieten, die die Biene für ihre Honigproduktion benötigt. Das Fehlen jeglicher „süßen Lebensregung“ lässt auf eine tiefe Traurigkeit und den Verlust positiver Gefühle schließen.

Die dritte Strophe verstärkt diese Thematik durch die Aussage, dass jede „süße Lebensregung“ von der „bösen Zeit“ verzehrt wurde. Dies deutet auf eine schwierige Vergangenheit oder eine Lebensphase hin, in der positive Emotionen und Erlebnisse durch negative Erfahrungen abgelöst wurden. Das Herz, das einst vielleicht mit Freude erfüllt war, ist nun „nur von Schmerz und Bitterkeit“ erfüllt. Diese Zeile ist der Höhepunkt der emotionalen Entblößung und zeigt das Ausmaß des inneren Leidens, das die Autorin empfindet.

Insgesamt ist das Gedicht ein Ausdruck der Resignation und der Trauer. Die Autorin scheint sich von der Freude und den Schönheiten des Lebens entfernt zu haben und befindet sich in einem Zustand der emotionalen Leere. Die Biene, die zunächst als Repräsentantin der Vitalität und des Lebens steht, wird durch die Reaktion der Autorin zu einem Spiegelbild der eigenen Gefühlswelt. Das Gedicht ist ein stilles, aber eindringliches Bekenntnis zu einem verlorenen Glück und der Bitterkeit, die daraus resultiert.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.