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Abzählen

Von

Gickes gackes Eyermuß,
Gänse laufen barfuß,
Hinterm Ofen steht sie,
Vor dem Ofen geht sie,
Hat sie Schuh,
Sie legt sie an.
Hat sie keine,
So kauft sie ein Paar.

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Gedicht: Abzählen von Achim von Arnim

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Abzählen“ von Achim von Arnim präsentiert ein spielerisches und rätselhaftes Bild, das auf den ersten Blick wie ein Kinderspiel wirkt, aber subtilere Ebenen der Bedeutung andeutet. Der eröffnende Vers, „Gickes gackes Eyermuß“, ist ein reimender Zungenbrecher, der die spielerische Natur des Gedichts sofort etabliert. Das Wortspiel und die scheinbar willkürliche Anordnung der Wörter erzeugen eine Atmosphäre der Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die an die kindliche Phantasie erinnert.

Der zweite Teil des Gedichts, „Gänse laufen barfuß, Hinterm Ofen steht sie, Vor dem Ofen geht sie, Hat sie Schuh, Sie legt sie an. Hat sie keine, So kauft sie ein Paar.“, erweitert das Bild um eine rätselhafte Figur, die im Zentrum des Gedichts steht. Die scheinbare Widersprüchlichkeit der Aussagen – das Barfußlaufen der Gänse im Kontrast zu der Frage nach Schuhen – erzeugt eine Spannung und lenkt die Aufmerksamkeit auf die beschriebene Person. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Zukunft (sie legt die Schuhe an vs. sie kauft Schuhe) deutet auf eine Bewegung und Entwicklung der Figur hin, die durch ihre Fähigkeit, sich anzupassen und zu verändern, charakterisiert wird.

Die zentrale Figur, die im Gedicht mit „sie“ bezeichnet wird, scheint in einem Zustand ständiger Bewegung und Veränderung zu sein. Ihre Beziehung zum Ofen – „Hinterm Ofen steht sie, Vor dem Ofen geht sie“ – könnte auf eine gewisse Nähe und Vertrautheit hindeuten, die durch die Gegensätze betont wird. Die Schuhe symbolisieren dabei die Möglichkeit, sich an die Umgebung anzupassen und einen Weg zu gehen. Ob sie nun bereits Schuhe besitzt oder sich welche kaufen muss, die Figur scheint aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, sich zu entwickeln und die Welt zu erkunden.

Das Gedicht ist kurz und prägnant und verzichtet auf jegliche Erklärung, was dem Leser Raum für eigene Interpretationen lässt. Der Reiz liegt in der Rätselhaftigkeit und der spielerischen Verwendung der Sprache, die Assoziationen zu Kinderspielen, aber auch zu Fragen der Identität und Entwicklung zulässt. Es ist ein Gedicht, das mit einfachen Mitteln eine tiefere Bedeutungsebene andeutet und den Leser dazu einlädt, über die scheinbare Einfachheit hinauszugehen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.