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Blumen

Von

Dem Augenarzt von seinen Kranken

Sie kommen aus dem Schoß der Nacht;
Doch wären unten sie geblieben,
Wenn nicht das Licht mit seiner Macht
Hinauf ins Leben sie getrieben.

Holdselig aus der Erde bricht′s
Und blüht nun über alle Schranken;
Du bist der Freund des holden Lichts;
Laß dir des Lichtes Kinder danken!

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Gedicht: Blumen von Theodor Storm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Blumen“ von Theodor Storm ist eine Huldigung an den Augenarzt und ein Danklied an das Licht, das in diesem Kontext als Metapher für das Leben und die Erkenntnis fungiert. Die Verse sind anmutig und feierlich, und die Wahl des Themas deutet auf die Wertschätzung der Sehkraft und die Bedeutung des Lichts für das menschliche Dasein hin. Die Struktur des Gedichts ist einfach und klar, mit einem fließenden Rhythmus, der die sanfte Ehrfurcht vor der Natur und der Heilkunst widerspiegelt.

Das erste Quartett beschreibt den Ursprung der Blumen aus der Dunkelheit, aus dem „Schoß der Nacht“. Die Blumen wären jedoch im Verborgenen geblieben, hätten sie nicht das Licht erfahren, das sie ins Leben „getrieben“ hat. Hier wird das Licht als treibende Kraft des Lebens und der Entwicklung dargestellt, die die Blumen aus der Starre des Nicht-Seins befreit und ihnen die Möglichkeit gibt, zu blühen und zu gedeihen. Diese Darstellung erzeugt eine tiefe Verbindung zwischen dem Licht, dem Leben und der Natur.

Das zweite Quartett setzt die Betrachtung fort, indem es die Schönheit und das Erblühen der Blumen betont. Sie „brechen“ aus der Erde hervor und überwinden alle Grenzen. Der Adressat, der Augenarzt, wird als „Freund des holden Lichts“ bezeichnet, was eine klare Verbindung zwischen der medizinischen Kunst des Arztes, die das Sehen ermöglicht, und dem Licht als Inbegriff des Lebens und der Erkenntnis herstellt. Das Gedicht endet mit einem Dank der Blumen an den Arzt, der ihnen durch seine Arbeit hilft, die Welt in all ihrer Schönheit zu sehen und zu verstehen.

Insgesamt ist „Blumen“ ein poetisches Loblied auf das Licht, die Natur und die Heilkunst. Storm verbindet gekonnt die physische Realität des Sehens mit einer tieferen symbolischen Ebene, die die Bedeutung des Lebens, der Schönheit und der Erkenntnis hervorhebt. Das Gedicht zeugt von einer tiefen Wertschätzung für die Welt und ihre Wunder sowie von der Bedeutung der medizinischen Kunst, die es ermöglicht, diese Welt mit offenen Augen zu erfassen. Die Einfachheit der Sprache und der Aufbau des Gedichts machen es leicht zugänglich und verleihen ihm gleichzeitig eine zeitlose Qualität.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.