Ein neues Buch, ein neues Jahr
Ein neues Buch, ein neues Jahr
Was werden die Tage bringen?!
Wird′s werden, wie es immer war,
Halb scheitern, halb gelingen?
Ich möchte leben, bis all dies Glühn
Rücklässt einen leuchtenden Funken.
Und nicht vergeht, wie die Flamm′ im Kamin,
Die eben zu Asche gesunken.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Ein neues Buch, ein neues Jahr“ von Theodor Fontane thematisiert die Erwartungen und Hoffnungen, die mit einem neuen Lebensabschnitt, symbolisiert durch ein neues Jahr und ein neues Buch, einhergehen. Der Dichter stellt die Frage nach der Zukunft, ob die kommenden Tage von Kontinuität geprägt sein werden – „wie es immer war“ – oder ob es zu Veränderungen kommt. Der Kontrast zwischen „Halb scheitern, halb gelingen“ deutet auf die Unsicherheit und die dualistische Natur des Lebens hin, in dem Erfolg und Misserfolg, Freude und Leid oft Hand in Hand gehen.
Der zweite Teil des Gedichts offenbart den Wunsch nach einem erfüllten Leben, das über den Moment hinaus Bestand hat. „Ich möchte leben, bis all dies Glühn / Rücklässt einen leuchtenden Funken“ zeigt den Wunsch nach einem nachhaltigen Einfluss, nach dem Hinterlassen eines bleibenden Eindrucks. Das Bild des „leuchtenden Funkens“ symbolisiert die Idee, dass das Leben mehr sein soll als ein kurzes Aufblitzen.
Die abschließende Zeile, „Und nicht vergeht, wie die Flamm′ im Kamin, / Die eben zu Asche gesunken,“ verstärkt diese Sehnsucht. Sie drückt die Angst vor dem Vergessen und dem ergebnislosen Dahinschwinden aus. Der Vergleich mit der Flamme im Kamin, die in Asche zerfällt, steht für die Vergänglichkeit und das Gefühl, dass das eigene Leben sinnlos vergeudet wurde. Fontane wünscht sich also ein Leben, das Spuren hinterlässt und nicht einfach erlischt.
Die Einfachheit der Sprache und die klaren Bilder machen das Gedicht leicht zugänglich und nachvollziehbar. Es ist ein ehrliches und persönliches Bekenntnis zu den Hoffnungen und Ängsten, die wohl jeden Menschen im Angesicht der Zeit und des Lebens begleiten. Fontane greift hier universelle Themen wie die Suche nach Sinn, die Angst vor dem Scheitern und den Wunsch nach einem bleibenden Andenken auf, was das Gedicht zu einem berührenden Spiegelbild menschlicher Existenz macht.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.