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Auf die Universität Jena

Von

Ist gleich Athen mit seinen Mauren,
Und Heiligthümern umgerissen;
So ist der Schade doch nicht zu betauren,
Dieweil an Thürings Flüssen,
Das Weisheitsreiche Jena liegt;
So des zerstöhrten Vorrecht kriegt.
Da ist der Kern der Lehrer und der Lehren:
Drum mag es wohl durch seinen Glanz und Schein,
Das andere Athen und Phöbens Tempel seyn.

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Gedicht: Auf die Universität Jena von Sidonia Hedwig Zäunemann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Auf die Universität Jena“ von Sidonia Hedwig Zäunemann preist die Universität Jena als einen Leuchtturm der Weisheit und Gelehrsamkeit, der sogar die Zerstörung des antiken Athens übertrifft. Es ist eine Ode an die Bedeutung des Wissens und die andauernde Relevanz der Universität als Zentrum des Lernens. Die Autorin nutzt einen vergleichenden Ansatz, um die Vorzüge Jenas hervorzuheben.

Die erste Strophe beginnt mit dem Vergleich Jenas mit dem antiken Athen. Die Zeilen „Ist gleich Athen mit seinen Mauren, / Und Heiligthümern umgerissen“ deuten an, dass Athen, als Symbol für antike Weisheit und Kultur, untergegangen oder zerstört ist. Doch das Gedicht argumentiert, dass dies nicht von Bedeutung ist, da Jena am Ufer Thüringer Flüsse als neues Zentrum der Weisheit existiert. Dies unterstreicht die Idee, dass Wissen und Bildung über geografische und zeitliche Grenzen hinweg bestehen und sich erneuern können.

Die zweite Strophe festigt diese Aussage. Der Vers „Da ist der Kern der Lehrer und der Lehren“ betont die Qualität des Lehrpersonals und der Bildung an der Universität Jena. Zäunemanns Überzeugung ist, dass Jena durch seinen Glanz und Schein, durch die dort gelehrte Weisheit, ein „anderes Athen“ und „Phöbens Tempel“ ist, also ein Ort, der dem antiken Athen in seiner Bedeutung gleichkommt und sogar übertrifft. Die poetische Sprache hebt die Universität als Quelle des Wissens und der Inspiration hervor.

Das Gedicht spiegelt die Wertschätzung des Wissens und der Bildung wider, ein Thema, das im Zeitalter der Aufklärung von besonderer Bedeutung war. Es feiert die Universität als einen Ort, an dem die Flamme des Wissens bewahrt und weitergegeben wird. Zäunemanns Werk ist somit nicht nur eine Huldigung an Jena, sondern auch ein Loblied auf die beständige Suche nach Erkenntnis und die Rolle der Universität in der Förderung dieser Suche.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.