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Ich möchte dir ein Liebes schenken…

Von

ich möchte dir ein Liebes schenken,
das dich mir zur Vertrauten macht:
aus meinem Tag ein Deingedenken
und einen Traum aus meiner Nacht.

Mir ist, daß wir uns selig fänden
und daß du dann wie ein Geschmeid
mir lösest aus den müden Händen
die niebegehrte Zärtlichkeit.

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Gedicht: Ich möchte dir ein Liebes schenken... von Rainer Maria Rilke

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Ich möchte dir ein Liebes schenken…“ von Rainer Maria Rilke thematisiert die Sehnsucht nach Vertrautheit und die Hingabe in einer Liebesbeziehung. Der Titel selbst deutet auf den Wunsch nach einem Geschenk, das über materielle Werte hinausgeht und die tiefere Verbundenheit zweier Menschen zum Ziel hat. Der Sprecher wünscht sich, durch sein Geschenk, die Geliebte zur Vertrauten zu machen, eine Beziehung, in der Intimität und gegenseitiges Verständnis herrschen.

Die ersten beiden Strophen beschreiben, wie der Sprecher seine Liebe zum Ausdruck bringen möchte. Er plant, der Geliebten Teile seines Alltags, symbolisiert durch „ein Deingedenken“ zu widmen. Zusätzlich möchte er ihr seine Träume offenbaren, die er in „einen Traum aus meiner Nacht“ zusammenfasst. Diese Geste der Freigabe und der Offenheit deutet auf den Wunsch nach einer tiefen seelischen Verbindung hin, in der beide Partner ihr Innerstes teilen und sich gegenseitig annehmen können. Diese Offenheit ist der Schlüssel zur Vertrautheit, die er sich erhofft.

Die zweite Strophe drückt die Sehnsucht nach einem Zustand des Glücks und der gegenseitigen Erfüllung aus. „Mir ist, dass wir uns selig fänden“ zeugt von dem Wunsch nach einem gemeinsamen Glück, in dem beide Partner Erfüllung finden. Die Zeile „und dass du dann wie ein Geschmeid / mir lösest aus den müden Händen / die niebegehrte Zärtlichkeit“ offenbart eine interessante Facette der Beziehung. Hier geht es nicht nur um das Geben, sondern auch um das Empfangen. Die „müden Hände“ könnten für eine Ermüdung von der Last der Erwartungen und der Zärtlichkeit stehen, die nicht immer erwünscht ist. Die Geliebte soll durch ihre Zärtlichkeit die Müdigkeit nehmen.

Insgesamt ist das Gedicht ein intimer Ausdruck des Wunsches nach einer tiefen, vertrauten und erfüllenden Liebesbeziehung. Es zeigt die Bereitschaft des Sprechers, sich selbst zu öffnen und seine Gefühle zu teilen, um eine tiefe Verbindung zu erreichen. Die Botschaft des Gedichts liegt in der Sehnsucht nach gegenseitigem Verständnis, dem Geben und Nehmen von Zuneigung sowie dem gemeinsamen Glück, das aus einer tiefen Verbundenheit entstehen kann.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.