Das kann doch nicht Rumpumpel sein?
So kann Rumpumpel doch nicht schrein?
Seelöwen sind in unserm Haus;
Schnell Rumpumpel! wir jagen sie raus!
Ich ′n Stock,
Du ′n Stock,
Alle beide einen Stock,
Ei der Daus,
Wollt ihr raus!
Wollt in euer Seelöwenhaus!
Austreibung
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Austreibung“ von Paula Dehmel ist ein kurzes, spielerisches Gedicht, das von einer kindlichen Austreibung handelt. Es beginnt mit einer Frage und einer darauf folgenden Feststellung, die die Verwirrung und das Erstaunen über ein unerwartetes Ereignis widerspiegeln: etwas Ungewöhnliches ist geschehen. Die Verwendung des Wortes „Rumpumpel“ (vermutlich ein Kosename für ein Kind oder ein Haustier) und die Erwähnung von „Seelöwen“ im Haus lassen auf eine kindliche Vorstellungswelt schließen, in der Realität und Fantasie verschmelzen.
Im Zentrum des Gedichts steht der Befehl zur „Austreibung“ der imaginären „Seelöwen“. Dies wird durch eine wiederholte Struktur und einfache Sprache unterstützt, die typisch für Kinderreime ist. Der Einsatz von Imperativen („Schnell!“, „Wollt ihr raus!“) verleiht dem Gedicht Dynamik und betont die Entschlossenheit, die unerwünschten Eindringlinge zu vertreiben. Die Aufteilung in kurze Verse, die Verwendung von Reimen („Haus“/„raus“) und die Wiederholung des „Stock“-Motivs unterstreichen den spielerischen Charakter und die rhythmische Qualität des Gedichts.
Die Verwendung von „Ich“, „Du“ und „Alle beide“ deutet auf ein Gemeinschaftserlebnis hin, vermutlich ein Spiel oder eine spielerische Auseinandersetzung zwischen Kindern. Die einfache, fast kindliche Sprache und die direkte Ansprache an die „Seelöwen“ verdeutlichen die kindliche Perspektive, die in dem Gedicht eingenommen wird. Die „Stöcke“ symbolisieren Waffen oder Werkzeuge, mit denen die imaginären Gegner vertrieben werden sollen, was die spielerische Natur des „Kampfes“ hervorhebt.
Das Gedicht kann als Metapher für die Auseinandersetzung mit Ängsten oder unerwünschten Gefühlen interpretiert werden. Die „Seelöwen“ könnten für Probleme oder Ängste stehen, die aus dem „Haus“ vertrieben werden sollen. Durch das gemeinsame Spiel und die Verwendung von Waffen (Stöcken) wird ein Gefühl der Kontrolle und des Zusammenhalts geschaffen, das hilft, mit diesen imaginären Bedrohungen fertig zu werden. Die abschließende Aufforderung, in das eigene „Seelöwenhaus“ zurückzukehren, verstärkt die Vorstellung, dass es sich um eine vorübergehende, spielerische Auseinandersetzung handelt.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.