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Bauernlied

Von

Im Anfang war´s auf Erden
Nur finster, wüst, und leer;
Und sollt was sein und werden,
Mußt es woanders her.

Alle gute Gabe
Kam oben her, von Gott,
Vom schönen blauen Himmel herab!

2. So ist es hergegangen
Im Anfang, als Gott sprach;
Und wie sich´s angefangen,
So geht´s noch diesen Tag.

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Gedicht: Bauernlied von Matthias Claudius

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Bauernlied“ von Matthias Claudius ist eine schlichte, aber tiefgründige Betrachtung der Schöpfung und der göttlichen Herkunft alles Guten. Es beginnt mit einer Beschreibung der Urzeit, die von Finsternis, Leere und Ödnis geprägt war. Dieser Zustand des Chaos wird durch die einfache und direkte Sprache des Dichters verdeutlicht, der die grundlegenden Elemente des Anfangs in knappen Worten zusammenfasst. Die Verwendung des Wortes „woanders“ deutet bereits auf eine übernatürliche, göttliche Quelle hin, die für die Erschaffung der Welt verantwortlich ist.

Der zweite Teil des Gedichts, der sich auf die „gute Gabe“ konzentriert, die vom Himmel kommt, verstärkt diesen Eindruck. Claudius stellt Gott als den Ursprung aller positiven Elemente dar. Die Formulierung „von Gott, vom schönen blauen Himmel herab!“ unterstreicht die Idee der göttlichen Gnade und Fülle, die der Welt geschenkt wurde. Die Wiederholung von „her“ verstärkt den Eindruck der Herkunft aus einer höheren Sphäre, die über der irdischen Existenz steht.

Die zweite Strophe greift die Erschaffung der Welt durch Gottes Wort auf und stellt eine Parallele zur Gegenwart her. Die Zeile „Und wie sich’s angefangen, so geht’s noch diesen Tag“ deutet darauf hin, dass das Prinzip der göttlichen Schöpfung und der göttlichen Führung bis heute fortbesteht. Das Gedicht vermittelt eine Botschaft des Vertrauens und der Zuversicht in die göttliche Ordnung, die über allem steht und für das Wohlergehen der Welt sorgt.

Insgesamt ist das „Bauernlied“ ein Zeugnis des Glaubens und der einfachen, aber tiefsinnigen Weltanschauung von Matthias Claudius. Es feiert die Schöpfung und die unaufhörliche göttliche Präsenz im Leben der Menschen. Die schlichte Sprache und die klare Struktur des Gedichts machen es zu einem zeitlosen Ausdruck der Dankbarkeit und des Glaubens an eine höhere Macht.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.