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Sanfter Trost

Von

Geschieden ist die Sonne,
Kein Blümlein mehr mag blüh′n,
Und nur des Epheus Blätter
Schmückt noch ein sanftes Grün.

Und freudig uns′re Seele
Darauf die Hoffnung baut,
Daß es nach ödem Winter
Den Frühling wieder schaut. –

So wird der bangen Seele
Die tiefer Schmerz erfüllt,
Im Lebensgrün der Hoffnung
Ein neuer Trost enthüllt.

Ein Frühling lacht ihr wieder,
Und Blumen pflückt die Hand,
Fällt manche Wehmuthsthräne
Auch auf des Kelches Rand.

Und wie der Epheu innig
Sich Rank′ an Ranke schmiegt,
So wird die Seele stiller
An Freundes Herz gewiegt.

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Gedicht: Sanfter Trost von Luise Büchner

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Sanfter Trost“ von Luise Büchner handelt von der Trostspendung in Zeiten der Trauer und des Schmerzes, indem es die Natur als Metapher für den Zyklus von Verlust, Hoffnung und Erneuerung nutzt. Das Gedicht beginnt mit dem Bild einer trüben Herbstlandschaft, in der die Sonne untergegangen ist und die Blumen verblüht sind. Nur das immergrüne Efeu behält sein Grün. Dieses Bild der Ödnis und des Verlusts spiegelt die Gefühle der Trauer wider, die die Seele in schweren Zeiten erfüllen.

Im zweiten Teil des Gedichts wird jedoch die Hoffnung thematisiert, die trotz des Verlusts in der Seele aufkeimt. Die Hoffnung, dass nach dem Winter wieder der Frühling kommt, wird als ein sanfter Trost für die bangende Seele gesehen. Dieser Trost wird durch die Metapher des Lebensgrüns der Hoffnung verkörpert, das in der tiefer Schmerz erfüllten Seele neu entdeckt wird. Die Hoffnung ist hier also nicht nur ein passiver Zustand, sondern eine aktive Kraft, die Trost spendet und die Seele aufbaut.

Die letzten Strophen beschreiben die Erfahrung des Trostes und der Hoffnung. Ein Frühling kehrt zurück, die Hand pflückt Blumen, und obwohl Tränen der Wehmut fallen, werden sie als Teil des Heilungsprozesses akzeptiert. Die letzte Strophe beschreibt die Verbindung zu Freunden und die stille Geborgenheit, die dadurch entsteht. Die Metapher des Efeus, der sich eng an Ranke schmiegt, symbolisiert die tiefe Verbundenheit und den Trost, den die Seele in der Nähe von Freunden findet.

Insgesamt ist das Gedicht eine tröstliche Reflexion über die menschliche Erfahrung von Verlust und Hoffnung. Büchner verwendet die Natur, um die Zyklen des Lebens und die Möglichkeit der Erneuerung darzustellen. Sie zeigt, dass selbst in Zeiten der Trauer und des Schmerzes Trost und Hoffnung existieren, und dass die Seele durch die Unterstützung von Freunden und die Kraft der Hoffnung wieder aufblühen kann. Die Sprache ist sanft und tröstend, und die Metaphern der Natur erzeugen eine beruhigende und ermutigende Wirkung.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.