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Der Nußbaum

Von

Es grünet ein Nußbaum vor dem Haus,
Duftig, luftig breitet er blättrig die Blätter aus.
Viel liebliche Blüten stehen dran;
Linde Winde kommen, sie herzlich zu umfahn.
Es flüstern je zwei zu zwei gepaart,
Neigend, beugend zierlich zum Kusse die Häuptchen zart.
Sie flüstern von einem Mägdlein,
Das dächte die Nächte und Tage lang,
Wußte, ach! selber nicht was.
Sie flüstern – wer mag verstehn so gar leise Weis?
Flüstern von Bräut´gam und nächstem Jahr.
Das Mägdlein horchet, es rauscht im Baum;
Sehnend, wähnend sinkt es lächelnd in Schlaf und Traum.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Der Nußbaum von Julius Mosen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Der Nußbaum“ von Julius Mosen zeichnet ein idyllisches Bild eines Nußbaums, der vor einem Haus steht und zum Sinnbild jugendlicher Träume und sehnsüchtiger Erwartungen wird. Die Natur wird hier personifiziert, insbesondere die Winde, die liebevoll die Blüten umarmen. Die Bäume scheinen miteinander zu flüstern, wobei das Gespräch von einem jungen Mädchen handelt, das von Liebe und Ehe träumt.

Die zentrale Figur ist das junge Mädchen, das im Mittelpunkt der poetischen Aufmerksamkeit steht. Sie wird als jemand beschrieben, der tagelang über etwas nachdenkt, ohne genau zu wissen, worüber. Das Flüstern der Blätter im Baum, die von einem Bräutigam und dem kommenden Jahr erzählen, wird zu ihrem persönlichen Orakel. Das Mädchen lauscht den Geheimnissen der Natur und versinkt in einen Schlaf, der von Sehnsucht und Träumen erfüllt ist.

Die Sprache des Gedichts ist sanft und rhythmisch, was durch die Verwendung von Reimen und die Beschreibung der zarten Blüten und Winde unterstrichen wird. Die Atmosphäre ist ruhig und friedlich, was die innere Welt des Mädchens widerspiegelt. Der Nußbaum dient dabei als stiller Zeuge und Spiegelbild ihrer Hoffnungen und Wünsche. Die Natur wird so zum Begleiter und Vertrauten in ihrer Welt der Träume.

Die Bedeutung des Gedichts liegt in der Darstellung der ersten Liebe und der jugendlichen Fantasie. Es beschreibt die Sehnsucht nach einer Zukunft, in der Liebe und Ehe Realität werden. Das Gedicht feiert die Unschuld und die Hoffnungen junger Menschen, die in der Natur einen Verbündeten und in den Träumen eine Zuflucht finden. Die Verbindung von Natur und menschlichen Gefühlen macht das Gedicht zu einer zeitlosen Ode an die Jugend und die Liebe.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.