Sieh einmal, hier steht er
pfui, der Struwwelpeter!
An den Händen beiden
ließ er sich nicht schneiden
seine Nägel fast ein Jahr;
kämmen ließ er sich nicht sein Haar.
Pfui, ruft da ein jeder:
Garst’ger Struwwelpeter!
Struwwelpeter
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann präsentiert in einer prägnanten und eindringlichen Weise das abschreckende Bild eines ungepflegten Kindes. Die Verse zeichnen das Portrait eines Jungen, der sich durch seine Vernachlässigung von Haaren und Nägeln auszeichnet. Das Gedicht beginnt mit einem direkten Appell an den Betrachter, gefolgt von der Feststellung, dass er sich weder die Hände schneiden noch die Haare kämmen lässt, wodurch die unhygienischen und gesellschaftlich inakzeptablen Zustände hervorgehoben werden.
Die Kürze des Gedichts und die einfachen Reime machen es leicht zugänglich, insbesondere für Kinder, für die es geschrieben wurde. Die wiederholte Verwendung des Ausrufs „Pfui!“ und der abschließende Kommentar „Garst’ger Struwwelpeter!“ verstärken die negative Konnotation und sollen bei den jungen Lesern Abscheu und Ablehnung hervorrufen. Dies dient als eine Form der moralischen Erziehung, die Kinder auf spielerische Weise dazu anhalten soll, auf Ordnung und Sauberkeit zu achten und sich an gesellschaftliche Normen zu halten.
Die Darstellung des Struwwelpeters kann als eine pädagogische Technik betrachtet werden, die auf der Methode der abschreckenden Beispiele basiert. Indem das Gedicht die negativen Folgen von Ungepflegtheit und mangelnder Hygiene aufzeigt, soll es das gegenteilige Verhalten fördern. Der Struwwelpeter selbst wird zur abschreckenden Figur, die die unerwünschten Konsequenzen eines unordentlichen Lebens vor Augen führt.
Die Einfachheit der Sprache und die klare Botschaft machen dieses Gedicht zu einem effektiven Mittel der Erziehung und zur Förderung von kindlicher Disziplin. Es vermittelt auf eine leicht verständliche Weise, dass soziale Akzeptanz und ein angenehmes äußeres Erscheinungsbild durch die Einhaltung von Regeln und durch persönliche Hygiene erreicht werden können. Die Wirkung des Gedichts beruht dabei auf der Nutzung von Emotionen und der direkten Ansprache an das Kind, wodurch die Botschaft nachhaltig verankert werden soll.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
