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An den verwachsenen Gurdus

Von

Du gleichest dem Aesop; doch dein Verstand ist klein.
Der Kern der Bucklichen räumt dir gewiß nicht ein,
So dumm als höckericht, und dennoch stolz zu sein.

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Gedicht: An den verwachsenen Gurdus von Friedrich von Hagedorn

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An den verwachsenen Gurdus“ von Friedrich von Hagedorn ist eine pointierte, satirische Kritik an einer Person, die sowohl körperliche als auch charakterliche Mängel aufweist. Das Gedicht ist in drei Versen gehalten und zeichnet sich durch seine Prägnanz und die scharfe Beobachtungsgabe des Autors aus. Es ist ein Beispiel für Hagedorns Fähigkeit, mit wenigen Worten eine treffende Charakterisierung zu liefern und gleichzeitig Kritik an einer Person zu üben.

Der erste Vers etabliert den Vergleich mit Aesop, dem berühmten Fabeldichter der Antike. Dieser Vergleich ist ironisch, da er die Erwartung weckt, dass die angesprochene Person, Gurdus, in der Lage sein sollte, weise Einsichten zu formulieren, so wie Aesop es in seinen Fabeln tat. Die zweite Zeile enttäuscht diese Erwartung jedoch und stellt fest, dass Gurdus‘ Verstand „klein“ ist. Dadurch wird die erste Zeile ironisiert, da der Vergleich mit Aesop die Intelligenz von Gurdus impliziert, während die zweite Zeile sie direkt negiert.

Der zweite Vers vertieft die Kritik, indem er Gurdus‘ Charakter beleuchtet. Die Formulierung „Der Kern der Bucklichen räumt dir gewiß nicht ein“ deutet an, dass Gurdus aufgrund seiner körperlichen Deformierung – „Buckligen“ – eine bestimmte Eigenschaft, die Demut oder Einsicht, nicht besitzt. Stattdessen wird seine Dummheit und sein Stolz hervorgehoben. Dies deutet auf eine Kombination aus mangelnder Intelligenz und einem übersteigerten Selbstwertgefühl hin, was die Kritik an Gurdus noch verschärft.

Der dritte Vers ist der Höhepunkt der Kritik. Er fasst die Eigenschaften von Gurdus zusammen: „So dumm als höckericht, und dennoch stolz zu sein.“ Hier werden seine körperlichen Mängel, seine intellektuellen Defizite und seine Arroganz in einer einzigen, prägnanten Aussage vereint. Die Wiederholung der negativen Eigenschaften unterstreicht die Absurdität seiner Situation. Das Gedicht endet mit einem Gefühl der Verachtung und Distanz, da die Eigenschaften von Gurdus als unvereinbar und abstoßend dargestellt werden.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.