Auf Götz von Berlichingen
(In das Berlichingen-Album.)
Du hast im Leben jede Zier,
Die Helden ehrt, errungen,
Doch ist der Taten höchste dir
Im Tode erst gelungen.
Du hast den größten Dichtergeist
Des deutschen Volks entzündet,
Und wo man Goethes Namen preist,
Wird deiner auch verkündet.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Auf Götz von Berlichingen“ von Friedrich Hebbel ist eine kurze Huldigung an die historische Figur Götz von Berlichingen, jedoch nicht als Reflexion seiner Lebensgeschichte an sich, sondern als Würdigung der Wirkung, die seine Figur auf die deutsche Literatur und das kulturelle Gedächtnis ausübte. Es ist ein Loblied, das die Errungenschaften des Helden sowohl in seinem Leben als auch – und das ist der Kern der Aussage – nach seinem Tod hervorhebt.
Der erste Strophenteil hebt hervor, dass Götz im Leben alles besaß, was einen Helden auszeichnet: „Du hast im Leben jede Zier, / Die Helden ehrt, errungen.“ Diese Aussage ist allerdings von begrenzter Aussagekraft, da sie eine allgemeine Anerkennung des historischen Götz impliziert, ohne spezifische Taten oder Charaktereigenschaften zu nennen. Die wahre Größe und das bleibende Erbe des Götz werden in der zweiten Strophe offenbart. Hier wird der Fokus auf die literarische Rezeption und die daraus resultierende kulturelle Bedeutung gelegt.
Die zweite Strophe stellt die zentrale These des Gedichts dar: „Doch ist der Taten höchste dir / Im Tode erst gelungen.“ Dies impliziert, dass Götz‘ wahre Errungenschaft nicht in seinen historischen Taten selbst, sondern in der Wirkung und dem Einfluss liegt, den seine Figur auf spätere Generationen hatte. Der „größte Dichtergeist“ des deutschen Volkes, also Goethe, der mit seinem Drama die Figur des Götz zum Leben erweckte, wird als entscheidender Faktor für diesen bleibenden Ruhm genannt. Dies betont, dass Götz nicht nur durch sein eigenes Wirken, sondern vor allem durch seine literarische Verewigung unsterblich wurde.
Die letzten beiden Verse des Gedichts formulieren eine klare Aussage über die Nachwirkung von Götz‘ Gestalt in der deutschen Kultur: „Du hast den größten Dichtergeist / Des deutschen Volks entzündet, / Und wo man Goethes Namen preist, / Wird deiner auch verkündet.“ Diese Zeilen unterstreichen die untrennbare Verbindung zwischen Götz und Goethe, sowie die Tatsache, dass die Popularität des Helden eng mit der literarischen Verewigung durch Goethe verknüpft ist. Die Präsenz des Götz in Goethes Werk sichert ihm ewigen Ruhm und lässt seinen Namen in Verbindung mit dem des berühmten Dichters erklingen. Das Gedicht ist somit ein Loblied auf die Kraft der Literatur, die den historischen Götz von Berlichingen über seinen Tod hinaus zu einem kulturellen Symbol gemacht hat.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.