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Ausgang

Von

Immer enger, leise, leise
Ziehen sich die Lebenskreise,
Schwindet hin, was prahlt und prunkt,
Schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
Und ist nichts in Sicht geblieben
Als der letzte dunkle Punkt.

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Gedicht: Ausgang von Theodor Fontane

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Ausgang“ von Theodor Fontane thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens und die Unvermeidlichkeit des Endes. In den ersten Zeilen wird die Zeit als ein sich immer enger ziehender Kreis dargestellt, der unaufhaltsam auf das Ende hinführt. Das langsame, leise Schrumpfen dieser Kreise symbolisiert die Annäherung an den Tod, der sowohl in der Sprache als auch in der Bildwahl eine stetige und unaufhaltsame Bewegung darstellt.

Der Verlust von allem, was einst bedeutungsvoll war, wie „Hoffen, Hassen, Lieben“, verweist auf die Endlichkeit menschlicher Emotionen und Bestrebungen. Die Worte „schwindet hin“ und „nichts in Sicht geblieben“ erzeugen eine Atmosphäre der Leere und des Vergehens, wobei all das, was das Leben einst ausmachte, sich auflöst. Dies könnte als eine Reflexion über die Endlichkeit der menschlichen Existenz verstanden werden, die trotz aller menschlichen Ambitionen letztlich auf den gleichen Punkt zuläuft: das Ende.

Der „letzte dunkle Punkt“ am Ende des Gedichts fungiert als starkes Symbol für den Tod, der als endgültiger und unüberwindbarer Abschluss aller Dinge erscheint. In Fontanes Darstellung wird das Lebensende nicht als etwas Dramatisches oder Kämpferisches dargestellt, sondern als eine leise, nahezu unscheinbare Erscheinung, die sich unvermeidlich in das Leben einfügt. Es ist eine Dämmerung, die über alles hinwegfällt, ohne großes Aufhebens, was die Ruhe und den Ernst des Todes in den Vordergrund rückt.

Das Gedicht vermittelt somit eine meditative Betrachtung über die Vergänglichkeit des Lebens und die Relativität von Hoffnung, Hass und Liebe, die allesamt in der Stille des nahenden Todes verschwinden. Fontane zeigt auf, dass alle menschlichen Bestrebungen und Gefühle letztlich in das gleiche unveränderliche Ende führen.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.