Schwere Trennung
Du gingst.
Die
Blätter … fallen.
In blaue … Dämmerung … sinkt das Tal.
Ich
starre in … die … steigenden
Nebel.
……………
Da,
einmal noch, aus der
Ferne,
weht … dein … Tuch.
Grüße!! Grüße!!
Ich strecke, sehnsüchtig, die Arme.
…………..
Vorbei.
Aus den
hohen, steilen,
stumm wie versteint dastehenden
Silberpappeln
schreien die Stare … in den … Sonnenuntergang!
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Schwere Trennung“ von Arno Holz beschreibt in konzentrierter Kürze die Erfahrung des Abschieds und die damit einhergehende Leere und Trauer. Die sparsame Verwendung von Worten, die durch Auslassungspunkte und wenige Verben geprägt ist, erzeugt eine beklemmende Stille, die die Intensität des Verlustes unterstreicht. Die knappe Sprache wirkt wie ein Ausdruck der Fassungslosigkeit und der Unfähigkeit, die tiefgreifenden Emotionen in Worte zu fassen. Die Kürze der Sätze und die fragmentarische Struktur verstärken diesen Eindruck und lassen den Leser unmittelbar in die Gefühlswelt des lyrischen Ichs eintauchen.
Das Gedicht beginnt mit der schlichten Feststellung „Du gingst.“, die den Ausgangspunkt des Schmerzes markiert. Die folgenden Bilder, wie die fallenden Blätter und das sinkende Tal, dienen als Metaphern für den Abschied und den fortschreitenden Verlust. Die Natur spiegelt die innere Gefühlslage des Sprechers wider, der in die aufsteigenden Nebel starrt, ein Ausdruck der Orientierungslosigkeit und des Blicks in eine ungewisse Zukunft. Die wenigen Worte erzeugen eine Atmosphäre der Trauer und Einsamkeit, die durch die Beschreibung der Natur verstärkt wird.
Der zweite Teil des Gedichts bringt einen Moment der Hoffnung und Sehnsucht. „Da, einmal noch, aus der Ferne, weht … dein … Tuch.“ Diese Zeilen beschwören ein flüchtiges Wiedersehen herauf, ein letztes Lebenszeichen, das das lyrische Ich ergreift und nach dem es sich sehnt. „Grüße!! Grüße!!“ Der zweifache Ausruf unterstreicht die Dringlichkeit und Verzweiflung, die mit diesem Abschied verbunden sind. Die ausgetreckten Arme sind ein Bild der Sehnsucht, des Begehrens nach Nähe und dem Wunsch, das Unvermeidliche aufzuhalten.
Die letzte Strophe leitet das endgültige Ende ein. „Vorbei.“ ist die nüchterne Feststellung des Verlustes, der endgültigen Trennung. Die hohen Silberpappeln, stumm wie versteint, werden zum Zeugen des Abschieds. Der Schrei der Stare im Sonnenuntergang wird zu einem Ausdruck der Verzweiflung und des Schmerzes, der die Szene mit einem letzten, eindringlichen Klang erfüllt. Das Gedicht endet mit der Erkenntnis des unwiderruflichen Abschieds, der eine tiefe Leere und ein Gefühl der Verlorenheit hinterlässt.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.