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Raffael (3)

Von

Ja schon dem Lichte vertraut und dem höheren Reiche des Lebens
Schwand er der Erde nun satt, plötzlich den Jüngern hinweg.

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Gedicht: Raffael (3) von Wilhelm Friedrich Waiblinger

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Raffael (3)“ von Wilhelm Friedrich Waiblinger beschreibt in zwei kurzen Versen das plötzliche Ableben des Malers Raffael. Die Kürze und Prägnanz der Verse erzeugen eine beeindruckende Wirkung und konzentrieren sich auf den Übergang Raffaels in eine andere Welt.

Der erste Vers beginnt mit einer positiven Note. Raffael ist „dem Lichte vertraut“ und gehört „dem höheren Reiche des Lebens“ an. Dies deutet auf Raffaels künstlerische Begabung, seine Spiritualität und seinen nahenden Tod hin, der hier als Übergang in eine höhere Existenz verstanden wird. Der Begriff „Lichte“ kann sowohl das irdische Licht des Lebens als auch das Licht der Kunst oder das göttliche Licht implizieren, wodurch eine Vielschichtigkeit entsteht. Gleichzeitig deutet die Formulierung „Schon…vertraut“ an, dass Raffael bereits vor seinem Tod eine enge Beziehung zu dieser höheren Sphäre hatte.

Der zweite Vers beschreibt das plötzliche Ende des irdischen Lebens. „Schwand er der Erde nun satt, plötzlich den Jüngern hinweg.“ Die Formulierung „der Erde nun satt“ deutet darauf hin, dass Raffael sein Leben in vollen Zügen gelebt und die Welt mit seinen Werken bereichert hat. Der Ausdruck „plötzlich den Jüngern hinweg“ impliziert, dass der Tod unerwartet kam und die Hinterbliebenen zurückließ. Dies erzeugt ein Gefühl von Trauer und Verlust, aber auch von Erhabenheit angesichts des Todes eines großen Künstlers.

Waiblingers Gedicht zeichnet sich durch seine einfache, aber kraftvolle Sprache aus. Es verzichtet auf ausschmückende Beschreibungen und konzentriert sich stattdessen auf die wesentlichen Aspekte: Raffaels Beziehung zum Licht, seine Lebenssättigung und sein plötzliches Ableben. Die Verwendung von Endreimen (Reiche/hinweg) verstärkt die poetische Wirkung und trägt zur einprägsamen Natur des Gedichts bei. Das Gedicht ist eine Hommage an Raffael, die dessen Bedeutung als Künstler in den Vordergrund stellt und seinen Tod in einem positiven Licht darstellt, als einen Übergang in eine höhere Sphäre.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.