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Mit einem gemalten Band

Von

Kleine Blumen, kleine Blätter
Streuen mir mit leichter Hand
Gute junge Frühlingsgötter
Tändelnd auf ein luftig Band.

Zephyr, nimm′s auf deine Flügel,
Schling′s um meiner Liebsten Kleid;
Und so tritt sie vor den Spiegel
All in ihrer Munterkeit.

Sieht mit Rosen sich umgeben,
Selbst wie eine Rose jung.
Einen Blick, geliebtes Leben!
Und ich bin belohnt genung.

Fühle, was dies Herz empfindet,
Reiche frei mir deine Hand,
Und das Band, das uns verbindet,
Sei kein schwaches Rosenband!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Mit einem gemalten Band von Johann Wolfgang von Goethe

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mit einem gemalten Band“ von Johann Wolfgang von Goethe ist eine zarte Liebeserklärung, die die Leichtigkeit und Schönheit der Liebe feiert. Das Gedicht beginnt mit einer Beschreibung eines „gemalten Bandes“, das mit Blumen und Blättern geschmückt ist, von „jungen Frühlingsgöttern“ mit leichter Hand kunstvoll angefertigt wurde. Diese Beschreibung etabliert sofort eine heitere und spielerische Atmosphäre, die die jugendliche Freude und Unbeschwertheit der Liebe widerspiegelt. Das Band selbst symbolisiert die Verbindung zwischen dem Dichter und seiner Geliebten, ein Zeichen der Zuneigung und Verehrung.

Der zweite Vers führt den Wind Zephyr ein, der das Band zu der Geliebten tragen soll, um es um ihr Kleid zu schlingen. Dieser Akt der Übergabe an die Natur verstärkt das Gefühl der Leichtigkeit und der natürlichen Schönheit. Die Geliebte wird vor dem Spiegel gezeigt, umgeben von Rosen, was sie selbst mit einer Rose vergleicht. Dieses Bild der Schönheit und Jugendlichkeit betont die Bewunderung des Dichters für seine Geliebte und ihre Anmut. Der Spiegel dient hier als Mittel zur Selbstreflexion und zur Verstärkung der eigenen Schönheit.

Im dritten Vers wird die Reaktion des Dichters auf den Anblick seiner Geliebten ausgedrückt. Ein einziger Blick der Geliebten genügt, um den Dichter zu belohnen und sein Herz mit Glück zu erfüllen. Das Gedicht verlagert sich nun von der äußeren Schönheit auf die innere Erfahrung der Liebe. Die „Rosen“, die die Geliebte umgeben, sind ein Symbol für Liebe, Schönheit und Jugend. Der Wunsch nach einem Blick ist ein Ausdruck der tiefen Sehnsucht des Dichters nach Anerkennung und Zuneigung.

Das Gedicht endet mit einem Appell an die Geliebte, ihre Hand zu reichen und die tiefe Empfindung des Dichters zu teilen. Er wünscht sich, dass das Band, das sie verbindet, mehr als nur ein „schwaches Rosenband“ ist, sondern eine dauerhafte und feste Verbindung, die über die flüchtige Schönheit hinausgeht. Der Schlussvers verdeutlicht den Wunsch nach einer tieferen und beständigeren Liebe, die über die flüchtige Schönheit hinausgeht und in der Hoffnung auf eine dauerhafte Verbindung zwischen den Liebenden. Das Gedicht ist ein subtiles, aber kraftvolles Bekenntnis zur Liebe und ihrem Wunsch nach Tiefe und Ewigkeit.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.