Aurora kompt herfür / sie zeiget auffzustehen /
und nach Gebür und Recht eim jeden hin zu gehen /
wo seine Arbeit wacht; ich gehe nuhn auch hin
an meine schwäre Last / die Lieb′ ist mein Begin.
Liebe des Tages Arbeit
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Liebe des Tages Arbeit“ von Sibylla Schwarz ist ein kurzes, aber eindringliches Gedicht, das die Liebe mit der täglichen Arbeit und Pflicht vergleicht. Es beginnt mit dem Erscheinen der Aurora, der römischen Göttin der Morgenröte, die zum Aufbruch und zur Erfüllung der Aufgaben des Tages auffordert. Dies etabliert sofort eine Atmosphäre der Verantwortung und des beginnenden Tagesablaufs.
Der zweite Teil des Gedichts wendet sich dem lyrischen Ich zu, das seine eigene Arbeit aufnimmt: die Liebe. Hier wird die Liebe nicht als reines Gefühl, sondern als eine „schwere Last“ bezeichnet, was darauf hindeutet, dass sie Anstrengung, Hingabe und die Erfüllung von Pflichten erfordert. Diese Metapher verwandelt die Liebe in eine tägliche Aufgabe, ähnlich der Arbeit, die jeder Mensch verrichtet.
Die Verbindung zwischen der Liebe und der Arbeit deutet auf ein Verständnis von Liebe als etwas, das gepflegt und aktiv gelebt werden muss, anstatt nur ein passives Gefühl zu sein. Das „Begin“ im letzten Vers impliziert, dass die Liebe der Ausgangspunkt und der Motor für die tägliche Arbeit des lyrischen Ichs ist. Es ist die Liebe, die den Tag einleitet und die Bemühungen des lyrischen Ichs antreibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sibylla Schwarz in diesem Gedicht ein tiefgründiges Bild der Liebe entwirft, das weit über die Romantik hinausgeht. Sie stellt die Liebe in den Kontext des Alltags und der Verantwortung, indem sie sie mit der Arbeit gleichsetzt. Dieses Gedicht feiert nicht nur die Schönheit der Liebe, sondern auch ihre beständige, fleißige und tägliche Natur. Es ist ein Aufruf, die Liebe als tägliche Aufgabe und Verpflichtung zu betrachten, die den ganzen Tag über ausgeführt werden muss.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
