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Jähes Erwachen

Von

Ein Tag … ohne dich ist … kein Tag!

Die
Stunden … kriechen.
Alles … öde … alles
leer!

Noch … nachts,
mitten zwischen zwei Träumen, die mich in deine Arme
wiegen, plötzlich:
Ich
schrecke auf!

Mit
… zitterndem …
Herzen!
Liegst du … jetzt wach?
Sehnst du … dich … nach mir?
Riefst
du … mich ?

Schwarze, schwere, regungslose,
nur
durch das
jagende, fiebernde, pochende
Pulsen meines
Bluts
durchhämmerte
Stille!

……………

Fern … von mir … fern
bist … du,
fern!

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Jähes Erwachen von Arno Holz

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Jähes Erwachen“ von Arno Holz fängt ein Gefühl der Sehnsucht und Leere ein, das durch die Abwesenheit einer geliebten Person entsteht. Die fragmentarische Schreibweise, gekennzeichnet durch Auslassungen und kurze, abgehackte Sätze, spiegelt die innere Unruhe und das Aufgewühltsein des lyrischen Ichs wider. Der Titel deutet auf einen plötzlichen, schmerzhaften Übergang von einer traumhaften Vorstellung von Nähe in die kalte Realität der Trennung hin.

Die ersten Zeilen etablieren die zentrale Aussage: „Ein Tag … ohne dich ist … kein Tag!“. Diese Aussage bildet das Fundament für das gesamte Gedicht und verdeutlicht die tiefe emotionale Abhängigkeit des Sprechers. Die anschließenden Zeilen beschreiben die Langsamkeit der Zeit, die Ödnis und Leere, die durch die Abwesenheit des Geliebten entstehen. Die Worte „kriechen“ und „öde“ verstärken das Gefühl des Stillstands und der Hoffnungslosigkeit. Die Verwendung von Auslassungen in diesen Zeilen unterstreicht die emotionale Leere und das Fehlen von etwas, das das Leben des Sprechers erfüllt hat.

Der Wendepunkt des Gedichts ist das „jäh[e] Erwachen“ selbst. Der Sprecher wird aus einem Traum gerissen, in dem er sich der geliebten Person nahe wähnt. Dieser Moment des Erwachens wird als schockartig und schmerzhaft beschrieben, was durch die Verwendung von Adjektiven wie „zitternd“ und dem Bild eines „jagenden, fiebernden, pochenden“ Herzens verstärkt wird. Diese Zeilen vermitteln ein intensives Gefühl von Angst und Verzweiflung, als die Realität der Trennung mit voller Wucht in das Bewusstsein des Sprechers dringt.

Die letzten Zeilen sind von der Erkenntnis der Entfernung und dem Gefühl der Verlorenheit geprägt. Das Wort „fern“ wird wiederholt, um die physische und emotionale Distanz zu betonen. Das Gedicht endet mit einem Gefühl der Isolation und der Sehnsucht nach der geliebten Person. Die „schwarze, schwere, regungslose“ Stille um den Sprecher, unterbrochen nur vom pochenden Puls des Blutes, verstärkt das Gefühl der Einsamkeit und Leere, wodurch die emotionale Intensität des Gedichts und die ergreifende Darstellung der Trennung noch weiter unterstrichen wird.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.