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Immensee

Von

Aus diesen Blättern steigt der Duft des Veilchens,
Das dort zu Haus auf unsern Heiden stand,
Jahraus und -ein, von welchem keiner wußte,
Und das ich später nirgends wiederfand.

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Gedicht: Immensee von Theodor Storm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Immensee“ von Theodor Storm ist eine kurze, melancholische Reflexion über verlorene Unschuld und vergangene Zeiten. Es fokussiert sich auf die Erinnerung an ein einfaches, unscheinbares Veilchen, das in der Idylle der Heidelandschaft blühte und dessen Duft nun aus getrockneten Blättern aufsteigt. Die wenigen Verse evozieren ein Gefühl von Nostalgie und der Sehnsucht nach etwas, das unwiederbringlich verloren ist.

Das Veilchen selbst wird zum Symbol für eine verlorene, unschuldige Vergangenheit. Es ist ein stiller, unbemerkter Zeuge der Jugend, der Liebe und der ungetrübten Momente. Die Tatsache, dass das Veilchen „nirgends wiedergefunden“ werden kann, unterstreicht die Unmöglichkeit, diese verlorenen Zeiten zurückzugewinnen. Es ist ein melancholisches Gefühl, das sich in der Vergänglichkeit der Natur und der Erinnerung manifestiert.

Die Wahl des Veilchens ist bezeichnend: es ist eine zarte, zurückhaltende Blume, die im Verborgenen blüht. Dies korrespondiert mit der stillen, unaufdringlichen Natur der Erinnerungen, die Storm in diesem Gedicht beschwört. Der Duft des Veilchens, der „aus diesen Blättern steigt“, ist ein haptischer Auslöser für die Erinnerung, der die Vergangenheit wieder lebendig werden lässt, wenn auch nur für einen flüchtigen Moment.

Die sparsame Verwendung von Worten und die einfache Sprache verstärken die Wirkung des Gedichts. Storm verzichtet auf überflüssige Ausschmückungen, um die unmittelbare, persönliche Natur der Erinnerung zu betonen. Die letzten Verse, die das Wiederfinden des Veilchens ausschließen, schließen das Gedicht ab und lassen ein Gefühl von Wehmut und der Vergänglichkeit des Glücks zurück. Das Gedicht ist eine subtile, aber eindringliche Meditation über die Unwiederbringlichkeit der Vergangenheit und die Kraft der Erinnerung.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.