Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden,
ich bin dein, niemand kann uns scheiden,
ich bin dein, weil du dein Leben
und dein Blut mir zugut in den Tod gegeben.
Herr, mein Hirt…
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Herr, mein Hirt…“ von Paul Gerhardt ist ein kurzes, aber tiefgründiges Bekenntnis zum christlichen Glauben und zur Beziehung zwischen Gott und dem Gläubigen. Es ist ein Ausdruck von Vertrauen, Zugehörigkeit und der Gewissheit der unauflöslichen Verbindung durch die Erlösung, die durch Jesus Christus erlangt wurde. Die Einfachheit der Sprache und die klaren Bilder tragen dazu bei, die tiefe Botschaft des Gedichts unmittelbar verständlich zu machen.
Der erste Vers „Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden“ etabliert sofort die zentrale Metapher des Hirten, die im christlichen Kontext Gott als fürsorglichen Beschützer und Versorger darstellt. Der Begriff „Brunn aller Freuden“ verstärkt diese Vorstellung, indem er Gott als Quelle aller Freude und Erfüllung bezeichnet. Dies schafft eine Atmosphäre der Geborgenheit und des Trostes, die für den Gläubigen essentiell ist. Die Verwendung des Wortes „Herr“ drückt zudem die Autorität und Souveränität Gottes aus, während die Anrede „mein“ eine persönliche und intime Beziehung suggeriert.
Der zweite Vers „ich bin dein, niemand kann uns scheiden“ ist das zentrale Bekenntnis des Gedichts. Es ist eine Erklärung der vollständigen Hingabe an Gott, verbunden mit der Gewissheit der unauflöslichen Einheit. Die Aussage „niemand kann uns scheiden“ betont die Unzerstörbarkeit dieser Bindung, weder durch irdische Mächte noch durch eigene Schwächen. Dies drückt ein tiefes Vertrauen in Gottes Gnade und die Kraft des Glaubens aus.
Die letzten beiden Zeilen „ich bin dein, weil du dein Leben / und dein Blut mir zugut in den Tod gegeben“ erklären den Grund für diese innige Beziehung. Sie verweisen auf das Opfer Jesu Christi am Kreuz, das als Grundlage der Erlösung und der Vergebung der Sünden dient. Die Formulierung „mir zugut in den Tod gegeben“ unterstreicht die persönliche Relevanz dieses Opfers für den einzelnen Gläubigen. Es ist die Liebe Gottes, die sich in der Hingabe Jesu manifestiert, die diese unerschütterliche Bindung begründet. Das Gedicht ist somit eine Feier der Liebe und des Opfers Gottes, die dem Gläubigen ewige Geborgenheit und Freude schenkt.
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Lizenz und Verwendung
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