Die Liebe ist ein Edelstein
Die Liebe ist ein Edelstein,
Sie brennt jahraus, sie brennt jahrein
Und kann sich nicht verzehren;
Sie brennt, so lang noch Himmelslicht
In eines Menschen Aug‘ sich bricht,
Um drin sich zu verklären.
Die Liebe hat der Sterne Macht,
Kreist siegend über Tod und Nacht,
Kein Sturm, der sie vertriebe!
Und blitzt der Hass die Welt entlang,
Sie wandelt sicher den alten Gang,
Hoch über den Wolken, die Liebe!
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Die Liebe ist ein Edelstein“ von Georg Herwegh beschreibt die Liebe als etwas Unvergängliches, Leuchtendes und Überirdisches. Bereits im ersten Vers vergleicht der Dichter die Liebe mit einem „Edelstein“, der beständig „brennt“ und sich niemals verzehrt. Damit wird die Liebe als etwas Dauerhaftes und Kostbares dargestellt, das dem Vergehen der Zeit trotzt. Der Edelstein steht hier für Reinheit, Beständigkeit und eine Art inneres Licht, das selbst im Wandel der Jahre unverändert bleibt.
Die zweite Strophe hebt die transzendente Kraft der Liebe hervor. Sie wird als machtvoller als der Tod und als unbeeindruckt von der „Nacht“ beschrieben. Selbst die Bedrohung durch „Hass“ und „Sturm“ kann sie nicht verdrängen. Stattdessen zieht sie „sicher den alten Gang“ und bewegt sich „hoch über den Wolken“. Diese Bilder vermitteln die Vorstellung, dass die Liebe nicht nur eine emotionale, sondern auch eine kosmische und fast göttliche Macht besitzt, die unabhängig von irdischen Konflikten und Vergänglichkeit wirkt.
Herwegh greift auf romantische und idealisierende Motive zurück, indem er die Liebe mit der „Macht der Sterne“ vergleicht und ihr eine übermenschliche Dimension zuschreibt. Durch die klare, einfache Sprache und die starken Kontraste zwischen Licht und Dunkelheit, Liebe und Hass entsteht ein eindrucksvolles Bild einer universellen Kraft, die das Leben überdauert. Das Gedicht vermittelt so eine hoffnungsvolle und erhabene Sichtweise auf die Liebe als unerschütterliche Konstante im menschlichen Dasein.
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Lizenz und Verwendung
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