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Gebetspruch

Von

Beten heißt: sich ganz in Gott begraben
und aus Gott zum Leben auferstehn.
Willst Du Deinen Willen blühen sehn,
mußt Du ihn erst Gott geopfert haben.
Wer die Kraft fand, allem zu entsagen,
ward erst kräftig, alles zu erjagen.

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Gedicht: Gebetspruch von Walter Flex

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Gebetspruch“ von Walter Flex handelt von der transformierenden Kraft des Gebets und der Hingabe an Gott. Es beginnt mit einer prägnanten Definition des Betens als ein vollständiges Eintauchen in das Göttliche, ein Sterben und Wiederauferstehen, wodurch eine tiefe spirituelle Erneuerung angedeutet wird. Die ersten beiden Verse legen den Grundstein für die zentrale These des Gedichts: Durch die totale Hingabe an Gott erfahren Gläubige eine Metamorphose, die ihnen neues Leben und Stärke schenkt.

Der zweite Teil des Gedichts vertieft die Thematik der Hingabe und der Selbstaufopferung. Die Verse „Willst Du Deinen Willen blühen sehn, / mußt Du ihn erst Gott geopfert haben“ betonen die Notwendigkeit, den eigenen Willen in Gottes Willen aufgehen zu lassen, um wahres Gedeihen zu erfahren. Dies suggeriert, dass die Loslösung von irdischen Wünschen und Ambitionen ein essentieller Schritt auf dem Weg zu spiritueller Erfüllung ist. Das „Opfern“ des eigenen Willens wird hier als Voraussetzung für dessen wahre Verwirklichung dargestellt, ein Paradox, das die tiefe spirituelle Wahrheit des Gebets verdeutlicht.

Die abschließenden Verse, „Wer die Kraft fand, allem zu entsagen, / ward erst kräftig, alles zu erjagen“, stellen eine direkte Folge der vorherigen Aussagen dar. Durch die Fähigkeit, auf weltliche Dinge zu verzichten, erlangt man wahre Stärke und die Fähigkeit, nach höheren Zielen zu streben. Die Formulierung deutet an, dass wahre Stärke nicht in der Anhäufung von weltlichen Gütern oder Erfolgen liegt, sondern in der spirituellen Disziplin und der Hingabe an Gott. Die scheinbare Paradoxie, dass Entsagung zur Stärke führt, ist ein Kernmotiv vieler spiritueller Lehren.

Das Gedicht ist geprägt von einer klaren, prägnanten Sprache, die mit einfachen Worten tiefgründige spirituelle Wahrheiten vermittelt. Die Verwendung von Reimen und einer leicht verständlichen Struktur erleichtert das Verständnis und die Akzeptanz der Botschaft. Flex wählt eine eher affirmative, als deskriptive Sprache, die den Leser dazu auffordert, aktiv die Bedeutung des Gebets in seinem eigenen Leben zu reflektieren und zu erfahren. Die Gedichtform verstärkt die Botschaft, indem sie eine unaufdringliche, aber eindringliche Anleitung zur spirituellen Entwicklung bietet.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.