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Des Dichters Vorliebe

Von

Ich begreife,
Dass du vorziehst deine Pfeife
Rosendüften zart und sanft.
Jeder liebt, wie er empfindet;
Deine Glut, sie wärmt und zündet –
Aber auch, mein Freund, sie dampft.

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Gedicht: Des Dichters Vorliebe von Franz Grillparzer

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Des Dichters Vorliebe“ von Franz Grillparzer ist eine humorvolle Reflexion über persönliche Vorlieben und deren Auswirkungen. In wenigen Zeilen kontrastiert der Dichter die Wahl zwischen feinem Rosenduft und dem Rauch einer Pfeife, um damit unterschiedliche Temperamente oder Lebenseinstellungen zu charakterisieren. Der Sprecher zeigt Verständnis für die Entscheidung seines Gegenübers, der den kräftigen Rauch einer Pfeife den zarten Blumendüften vorzieht. Die Zeile „Jeder liebt, wie er empfindet“ deutet an, dass Vorlieben immer mit der eigenen Wahrnehmung und Persönlichkeit zusammenhängen. Während der Rauch als Symbol für Wärme und Feuer stehen kann – Eigenschaften, die mit Leidenschaft und Energie assoziiert werden –, bringt die Schlusszeile eine ironische Wendung: „Aber auch, mein Freund, sie dampft.“ Hier wird angedeutet, dass jede Entscheidung auch unerwünschte Nebenwirkungen hat. Der Rauch mag wärmen und entzünden, aber er trübt auch die Umgebung. Grillparzer spielt auf charmante Weise mit Gegensätzen und lässt offen, ob er damit eine tiefere Kritik oder nur eine augenzwinkernde Bemerkung über Genussmittel und Charaktereigenschaften formuliert.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.