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Es löst sich Herz vom Herzen

Von

Es löst sich Herz vom Herzen
So ganz unmerklich ab,
Es sinkt fast ohne Schmerzen
Die Lieb′ ins tiefe Grab.

Es sinkt ja manche Blüthe
Im heißen Sonnenlicht,
Die eben freudig glühte –
Warum die Liebe nicht?

Die Blüthe hebt sich wieder
Wenn milde Lüfte wehn –
Doch sank die Liebe nieder,
Wird nimmer sie erstehn!

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Gedicht: Es löst sich Herz vom Herzen von Auguste Kurs

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Es löst sich Herz vom Herzen“ von Auguste Kurs beschreibt den schleichenden und unwiderruflichen Verlust der Liebe, der sich mit dem Absterben der Natur vergleichen lässt. Die ersten beiden Strophen widmen sich dem Prozess des Entliebens, der sich fast unbemerkt vollzieht. Das Herz löst sich sanft vom anderen, die Liebe versinkt in ein „tiefe Grab“, was den endgültigen Charakter des Verlustes unterstreicht. Der Schmerz, der zunächst gering scheint, wird im Verlauf des Gedichts als irreversibel dargestellt.

Die zweite Hälfte des Gedichts nutzt das Bild der Natur, insbesondere der Blüten, um die Vergänglichkeit der Liebe zu veranschaulichen. Die Blüte, die durch das Sonnenlicht ihre Schönheit entfaltet, stirbt scheinbar ohne Grund. Diese natürliche Vergänglichkeit wird auf die Liebe übertragen: Wenn die Liebe einmal erlischt, ist ihr Wiederaufleben ausgeschlossen. Im Gegensatz zur Blüte, die sich bei milden Winden erneuern kann, kann die Liebe nicht wiederbelebt werden, wenn sie einmal gestorben ist. Dieses Bild verstärkt die Tragik des Verlustes.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und gefühlvoll, mit einer klaren Struktur und Reimschema, das die Trauer über den Verlust der Liebe widerspiegelt. Die Verwendung von einfachen Worten und kurzen Sätzen, insbesondere in der ersten Strophe, suggeriert eine tiefe Melancholie und die Akzeptanz des Schicksals. Die Fragen in der zweiten Strophe, „Warum die Liebe nicht?“, drücken eine resignierte Akzeptanz der Unvermeidlichkeit des Verlustes aus.

Kurs nutzt die Metapher der Natur, um die Unaufhaltsamkeit des Liebesverlusts darzustellen. Die vergängliche Natur der Blüte, die der Hitze der Sonne erliegt, dient als Analogie zur Liebe, die sich langsam, aber sicher auflöst. Durch diesen Vergleich wird die Tragweite des Liebesverlusts betont und der Leser wird eingeladen, über die unaufhaltsame Natur der menschlichen Gefühle und die Vergänglichkeit der Beziehungen nachzudenken.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.