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Mädchengedanken

Von

Irgendwo auf Erden
ist einer,
der wartet auf mich:
Leib – Seele –
entfalte dich!

Er geht durch die Wälder
und wird schon mein.
O wäre ich älter!
o wäre ich sein!

Ich bin sehr einsam.
Mein Jugendland
ist Wasser und Himmel
und flacher Strand.

Vielleicht trennt uns Meer,
vielleicht eine Welt,
und ich weiß nicht,
was unsren Weg erhellt?

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Gedicht: Mädchengedanken von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Mädchengedanken“ von Elisabeth Fuhrmann-Paulsen thematisiert die Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit sowie die Ungewissheit über das eigene Schicksal. Das lyrische Ich stellt sich vor, dass irgendwo auf der Welt eine Person existiert, die für sie bestimmt ist, doch Zeit und Raum trennen sie noch voneinander.

Besonders eindrücklich ist das Spannungsverhältnis zwischen kindlicher Unschuld und erwachendem Verlangen. Die Bitte „Leib – Seele – entfalte dich!“ verdeutlicht den Wunsch nach Reife und Entwicklung, während die Zeile „O wäre ich älter! o wäre ich sein!“ die Ungeduld und das Warten auf das Kommende ausdrückt. Die Vorstellung, dass der ersehnte Geliebte bereits existiert und durch die Wälder wandert, gibt dem Gedicht eine fast märchenhafte, schicksalhafte Note.

Die Naturbilder – Wasser, Himmel und flacher Strand – unterstreichen die Weite und Unbestimmtheit der Welt, die das Mädchen von seinem Ziel trennt. Die Frage am Ende („und ich weiß nicht, was unsren Weg erhellt?“) bleibt offen und verstärkt das Gefühl der Unsicherheit. So spiegelt das Gedicht die Zerrissenheit zwischen Hoffen und Warten wider und fängt die besondere Stimmung eines Mädchens ein, das zwischen Kindheit und Erwachsenwerden steht.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.