Eine Welle treibt die andre, also macht es auch ein Christ,
Wenn er auf dem Unglücks-Meere unter Sturm und Winden ist:
Ein Gebeth, ein heiser Seufzer treibt den andern immer fort;
Eine Thräne jagt die andre, bis er kömmt zum Seegens-Port.
Eine Welle treibt die andre…
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Eine Welle treibt die andre…“ von Sidonia Hedwig Zäunemann ist eine tröstliche Betrachtung über die Bewältigung von Leid und Unglück im christlichen Glauben. Es verwendet das Bild des Meeres, um die Schwierigkeiten des Lebens darzustellen, und vergleicht das Verhalten eines Christen in Not mit dem natürlichen Lauf der Wellen. Die einfache Struktur und die klare, fast volksliedhafte Sprache machen die Botschaft leicht verständlich und zugänglich.
Das Gedicht zeichnet ein Bild von unaufhörlichem Fortschreiten, selbst inmitten von Stürmen und Unglück. Die „Welle“ steht hier metaphorisch für die Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens. Der Vers „also macht es auch ein Christ“ betont, dass dieses Prinzip auch im Glauben gilt. Der Christ wird ermutigt, sich nicht von den Widrigkeiten entmutigen zu lassen, sondern beharrlich weiterzumachen.
Die zentralen Elemente, die den Christen durch die stürmischen Zeiten tragen, sind „Gebeth“ und „heiser Seufzer“. Diese repräsentieren die aktive Kommunikation mit Gott durch Gebet und die ehrliche Äußerung von Leid und Verzweiflung. Der „heiser Seufzer“ zeigt die menschliche Schwäche und die Notwendigkeit, sich an Gott zu wenden. Das Gedicht deutet an, dass selbst die tiefsten Emotionen und die größten Schwierigkeiten überwunden werden können, indem man sich auf den Glauben stützt.
Der letzte Vers verspricht einen Weg zum „Seegens-Port“. „Eine Thräne jagt die andre“ symbolisiert den Fluss der Trauer und die Erfahrung des Leidens, aber gleichzeitig die Reinigung und den Weg zur Erlösung. Der „Seegens-Port“ steht für den sicheren Hafen, die Erlösung und den Frieden, der durch den Glauben erreicht wird. Zäunemann vermittelt hier eine Botschaft der Hoffnung und des Trostes, die den Leser dazu ermutigt, in schwierigen Zeiten standhaft im Glauben zu bleiben.
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