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Du nahmst mir die Augen aus dem Kopf

Von

Die blauen Fenster des Sommers stehen um dich
Und ein unerschütterlicher Himmel dahinter.
Du teilst Freude aus, wie nur die schwerwiegende Sonne Freude austeilt.
Meine Tage fielen in das bedeutungslose Gras,
Aber als du und ich uns zusammenlegten,
Banden wir die Zeit zu einem Knoten, den keiner zerhaut.

Du nahmst mir die Augen aus dem Kopf
Und hast mir dafür tiefe Feuer eingesetzt;
Um meine Stirn scharen sich die Gedanken wie festliche Freunde.

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Gedicht: Du nahmst mir die Augen aus dem Kopf von Max Dauthendey

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Du nahmst mir die Augen aus dem Kopf“ von Max Dauthendey thematisiert die transformative Kraft einer intensiven, möglicherweise leidenschaftlichen Beziehung. Die erste Strophe zeichnet ein Bild der äußeren Schönheit und Großzügigkeit, die von der geliebten Person ausgeht. Die blauen Fenster des Sommers und der unerschütterliche Himmel suggerieren eine ungetrübte, fast paradiesische Umgebung, in der die geliebte Person, verglichen mit der Sonne, Freude verteilt. Der Dichter deutet die Leere und Bedeutungslosigkeit seines Lebens vor dieser Begegnung an („Meine Tage fielen in das bedeutungslose Gras“). Durch die Vereinigung mit der geliebten Person wird die Zeit gebändigt und ein fester Bezugspunkt geschaffen, der dem Leben Sinn verleiht.

Die zweite Strophe ist das Herzstück des Gedichts und beschreibt die radikale Veränderung, die durch die Liebe oder die Beziehung bewirkt wurde. Der Titel, „Du nahmst mir die Augen aus dem Kopf“, ist metaphorisch zu verstehen. Er drückt nicht den Verlust, sondern eine Umwandlung der Wahrnehmung aus. Die „Augen“ stehen hier für die oberflächliche, traditionelle Art der Wahrnehmung, die durch die Beziehung ersetzt wird. Anstelle der „Augen“ werden „tiefe Feuer“ eingesetzt. Diese Metapher deutet auf eine innere, intensive und leidenschaftliche Wahrnehmungswelt hin, die durch die Beziehung erschaffen wurde.

Diese neue Art des Sehens führt zu einer neuen geistigen Lebendigkeit. Die „Gedanken“ versammeln sich „um meine Stirn wie festliche Freunde“. Die zuvor vielleicht einsamen oder trüben Gedanken werden nun zu einer fröhlichen Gesellschaft. Die Beziehung hat also nicht nur die Art und Weise, wie die Welt wahrgenommen wird, verändert, sondern auch das innere Leben des Dichters bereichert und erhellt.

Insgesamt ist das Gedicht eine Ode an die transformative Macht der Liebe oder einer tiefgreifenden Beziehung. Es beschreibt den Übergang von einem tristen, bedeutungslosen Leben zu einem Zustand intensiver Wahrnehmung und innerer Lebendigkeit. Dauthendey verwendet eindrucksvolle Bilder und Metaphern, um die Tiefe und den bleibenden Einfluss dieser Erfahrung darzustellen. Die „tiefe Feuer“ und die „festlichen Freunde“ deuten auf ein erfülltes, sinnhaftes Leben hin, das durch die Begegnung mit der geliebten Person ermöglicht wurde.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.